03.03.2014

TuS Ferndorf beendet mit 26:24-Sieg den „Aurich-Fluch“ und bleibt dran

Aurich. Die Dritt-Liga-Handballer des TuS Ferndorf feierten Karneval auf dem Parkett der Sparkassen-Arena in Aurich. Im Nachholspiel im Herzen Ostfrieslands ließen die Ferndorfer am Karnevalsonntag nichts anbrennen und gewannen hochverdient, wenn auch knapp mit 26:24 (14:10).

Die Ferndorfer um Coach Erik Wudtke verteidigen damit im Jahr 2014 ihre weiße Weste, fahren den sechsten Sieg in Folge ein und bleiben Spitzenreiter Bayer Dormagen auf den Fersen. Der TuS Ferndorf in Aurich: Gerne hatten sich die Nordsiegerländer bislang nicht auf die weite Reise begeben. Beide Gastspiele verlor der TuS in Aurich - 26:29 im September 2010, 26:31 im Oktober 2011). Und nun: Das Ende des Aurichs-Fluchs. Der TuS Ferndorf bewahrte vor 1350 Besuchern stets die Ruhe und ließ sich nicht von der hektischen Auricher Spielweise und der euphorischen Stimmung in der Halle aus dem Konzept bringen. Coach Wudtke war nach dem Abpfiff dementsprechend zufrieden: „Wir wussten vorher, dass es in Aurich schwer wird. Aber wir haben für alle Situationen eine Lösung parat, sind nie in Rückstand geraten.“

In der Tat. Die Ferndorfer fanden gerade in den kritischen Phasen immer die richtige Antwort, setzten sich entscheidend durch. Die individuelle Klasse der Ferndorfer Akteure war für OHV-Trainer Arek Blacha dann auch ein Faktor für die Heimniederlage seines Teams - die Vielzahl von Zwei-Minuten-Zeitstrafen ein anderer. „Dabei“, so Blacha, „hatte ich meinen Spielern eigentlich verboten, sich Zeitstrafen einzuhandeln.“

Der TuS begann konzentriert, lag durch zwei Treffer von Patrick Bettig aus dem Rückraum schnell 2:0 vorne. 4:1 hieß es wenig später. Aber die Auricher ließen sich nicht abschütteln zogen das Tempo an. 4:4 - der erste Ausgleich des Abends in der 14.Minute. Und jetzt zeigte sich erstmals die schon erwähnte individuelle Klasse der Ferndorfer: Durch den eingewechselten Alexander Koke zum Beispiel, der in doppelter TuS-Unterzahl den Überblick behielt und „mit Auge“ eiskalt ins kurze Eck zum 7:5 einlochte. Oder auch Alen Sijaric, der kurz zuvor mit einem Fernwurf von jenseits der Mittellinie für den sechsten TuS-Treffer gesorgt hatte.

Ferndorf bestrafte mit diesem Sijaric-Tor eine riskante Auricher Spielvariante: In Unterzahl nahm Coach Blacha Torwart Patrick Anders vom Feld, um einen weiteren Feldspieler zu bringen. Ferndorf legte vor, Aurich kämpfte sich wieder heran. 8:8 (22.), 10:10 (26.) hieß es. Doch in den letzten vier Minuten der ersten Hälfte konnte Ferndorf nachlegen, zog durch Tim Hilger, David Breuer, Dennis Aust und Moritz Barkow auf 14:10 davon. Doch Aurich kam vor allen über Leif Brandt immer wieder erfolgreich zum Abschluss. Auf der Gegenseite fanden Carsten Lange und zweimal Koke in OHV-Keeper Anders ihren Meister.

18:18 hieß es nach 44 Minuten - und Aurich hatte den Ball. Doch jetzt bewahrte Kai Rottschäfer sein Team vor einem Rückstand. Parade Rottschäfer - auf der anderen Seite traf Lange zur erneuten Führung (19:18/46.). Und auch der nächste Auricher Angriff endete bei Rottschäfer - Julian Schneider erhöhte per Konter auf 20:18 (48.). Über 21:19, 23:20 und 25:21 (57.) verbesserten die Ferndorfer um die jetzt treffsicheren David und Simon Breuer den Vorsprung. „Aurich hat uns mit seiner 5:1-Deckung in die Mitte gelockt“, erklärte Trainer Wudtke die fehlenden Impulse von den Außenpositionen. „Es gibt Spiele für Außen und es gibt Spiele für die anderen.“ Wie wahr.