05.08.2014

Welthandballer Balic zaubert gegen Ferndorf

Kreuztal. Zum fast schon traditionellen Testspiel gastierte Handball-Bundesligist HSG Wetzlar beim Drittligisten TuS Ferndorf in der Kreuztaler Stählerwiese. Diesmal gewannen die Hessen mit 30:28 (15:11).

Ferndorfs Trainer Erik Wudtke sagte schon vor der Partie, wie es bis zum Saisonstart am 30. August in Schalksmühle weitergehen soll: „Wir wollen die fitteste Mannschaft der Liga werden. Im Moment haben wir neun Trainingseinheiten pro Woche. Ich gehe davon aus, dass wir nach dem großen Umbruch bis zum Start ein wettbewerbsfähiges Team auf die Beine gestellt haben.“ Zudem kündigte Wudtke eine neue Philosophie für die Ferndorfer Abwehrarbeit an.

Das gab Beifall der 600 Zuschauer, die den Weg in die Stählerwiese gefunden hatten. Vor allem wegen des ehemaligen Welthandballers, Weltmeisters und Olympiasiegers Ivano Balic. Und der 130-malige kroatische Nationalspieler enttäuschte die Fans nicht. Ein Raunen ging durch die Halle, wenn Balic, mittlerweile 35 Jahre alt, seine Tricks zeigte. Er zeigte No-Look-Pässe und ansatzlose Würfe. Bei seinem Treffer zum 3:1 für Wetzlar ging auch gleich das Netz kaputt, wie in der Fußball-Bundesliga in Hoffenheim.

Entscheidung revidiert
Allerdings revidierten die Schiedsrichter nach Balics Intervention ihre Entscheidung und gaben das Tor. Ferndorfs Bernd Spies klebte das Netz zu, es konnte weitergehen. Die Ferndorfer hielten die erste Halbzeit gut mit. Erik Wudtke hatte von einem Wetzlarer Training unter Wettbewerbsbedingungen gesprochen. Gut verkaufen wollten sich die Nordsiegerländer gegen die Hessen, die mit mehreren Nationalspielern antraten, aber auf alle Fälle. Das gelang auch ohne etatmäßigen Linksaußen.

Neuzugang Daniel Mestrum fällt nach seinem Bänderriss im Knöchel einige Wochen aus und sah sich die Partie mit Krücken vom Parkettrand an. Zudem ist auch Niklas Reuter aus der eigenen Jugend verletzt. Diese Lücke, so Wudtke, müsse bis zur Genesung des Duos von anderen Spielern gefüllt werden. Mit dem jungen Tim Sartisson, einem in der zweiten Halbzeit fulminanten Niklas Weis und einem guten Torhüter Lucas Puhl stellten sich auch drei Neuzugänge den TuS-Anhängern vor. Puhl spielte im zweiten Abschnitt, zuvor stand ein gewohnt starker Kai Rottschäfer zwischen den Pfosten.

Nach der Pause holten die Gastgeber einen Sechs-Tore-Rückstand auf, es stand plötzlich 20:20. Allerdings hatten die Wetzlarer vor dem Spiel noch eine harte Trainingseinheit absolviert.

Schnelleres Spiel mit Koke
Ferndorfs Co-Trainer Alexander Koke dirigierte nach dem Wechsel das jetzt schnellere Spiel. Am Ende hatten die Wetzlarer, deren Saison eine Wochen früher beginnt, aber mit zwei Toren die Nase vorne. Trotzdem ein großer Ferndorfer Achtungserfolg. Das sah auch Erik Wudtke so: „Ich freue mich, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Es war das bisher beste in der Vorbereitung. Wir dürfen jetzt allerdings nicht euphorisch werden, weil wir uns dafür in der Meisterschaft nichts kaufen können.“

Bester Wetzlarer Werfer war Guillaume Joli (8/3). Ivano Balic brachte es auf fünf Tore, der deutsche Nationalspieler Steffen Fäth hielt sich zurück und traf nur zweimal.