2. Handball-Bundesliga: Gummersbach „spendiert“ Heyme

ge- Fast zur gleichen Zeit, als die deutschen Nationalspieler am Mittwoch den überaus wichtigen 29:28-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Spanien feierten, mussten die in der Heimat verbliebenen Bundesliga-Handballer des VfL Gummersbach einen Freundschafts-Test beim neuen Kooperationspartner TuS Ferndorf bestreiten. Doch der Gast aus dem Bergischen Land nahm die Partie durchaus ernst, lediglich die deutschen Nationalspieler Carsten Lichtlein und Sebastian Ernst sowie Raul Santos (Österreich), Srdjan Predragovic (Bosnien) und Gunnar Stein-Jonsson (Island) fehlten wegen nationaler Verpflichtungen.

Thomas traf zum 27:27-Ausgleich
Wie das aber bei solchen Spielen so ist, man ging nicht mit letztem Einsatz zu Werke und hielt das Spiel so lange und so oft wie möglich im Fluss. Deshalb konnte der TuS Ferndorf auch 50 Minuten lang sehr gut mithalten und den Spielrückstand immer auf Schlagdistanz halten. Und in der 48. Minute glückte nach zwei vergebenen Chancen zuvor sogar einmal der Ausgleich zum 27:27-Zwischenstand, erzielt von Heider Thomas. Genau dieser Ausgleichstreffer reizte den Bundesligisten „bis aufs Blut“: Binnen weniger Minuten schob sich der VfL auf 32:27 davon. Ferndorf, das bis dahin auf alles eine Antwort wusste, konnte nun erstmals nicht mehr zurückschlagen und verlor das sehr ansehnliche und flotte Match am Ende mit 31:36 (15:18).

Comeback von Tim Sartisson
Erik Wudtke, Trainer des TuS Ferndorf, setzte so viele Akteure wie möglich ein, darunter nach langer Verletzungspause erfreulicher Weise auch Tim Sartisson, der sein Comeback am Wochenende in der 2. Mannschaft gegeben hatte. Mit sieben Toren avancierte Julian Schneider zum erfolgreichsten Werfer. Die weiteren Tore verteilten sich auf Niklas Weis (5), Alexander Koke (4), Kevin John (4), Bennett Johnen (4), Heider Thomas (2), Moritz Barkow (2), Patrick Bettig (2) und Simon Breuer (1).

Kreisläufer Heyme vor Comeback
Doch bei der Partie vor knapp 500 Zuschauern ging es nicht nur darum, die Form für den Saison-Endspurt zu konservieren und Spielpraxis zu sammeln. Bereits vor dem Spiel hatten sich die Verantwortlichen beider Vereine auf eine längere Gesprächsrunde in Kreuztal getroffen, um weitere Eckpunkte der Kooperation zwischen dem früheren Deutschen Rekordmeister und dem designierten Zweitliga-Aufsteiger zu besiegeln. Das wichtigste Ergebnis: Nach dem aus Barcelona über den VfL Gummersbach per Zweitspielrecht zum TuS Ferndorf wechselnden Florian Baumgärtner kommt in der kommenden Saison auch Kreisläufer Andreas Heyme zum TuS Ferndorf. Der 21-Jährige hatte im vergangenen Jahr – ausgerechnet in Ferndorf – einen Kreuzbandriss erlitten. Mittlerweile ist Heyme wieder voll im Training und soll am Wochenende in der 3. Liga in der 2. Mannschaft der Gummersbacher sein Comeback feiern. Vermutlich wird auch Rechtsaußen Tobias Schröter ein Zweitspielrecht für Ferndorf erhalten, dies jedoch nur theoretisch.

„Das letzte Wort haben immer wir“
Zum Thema „Zweitspielrecht“ stellte Frank Flatten im Gespräch mit der Siegener Zeitung aber auch klar: „Das letzte Wort haben immer wir! Aber wir wollen diese Kooperation auch sinnvoll gestalten. So ist es in der Tat vorgesehen, dass Baumgärtner und Heyme für den TuS Ferndorf spielen. Sie sind zu gut für die 3. Liga und sollen über die 2. Liga näher an das Niveau der Bundesliga herangeführt werden. Sollten wir aber in der Saison erhebliche Probleme auf den jeweiligen Positionen z. B. durch Verletzungen haben, müssen wir natürlich unter Partnern darüber reden.“ Und so ist auch Tobias Schröter nicht für Ferndorf vorgesehen. Sollte er aber beim VfL wider Erwarten keine Spielpraxis erhalten, kann man über alles reden.