18.03.2015

3. Handball-Liga West: TuS Ferndorf fehlen Sponsoren

Vereinsführung schlägt Alarm: Ist die 2. Liga für den TuS Ferndorf  wirtschaftlich in Gefahr?

geo - urch seinen sensationellen Siegeszug seit dem 3. Spieltag der laufenden Saison in der 3. Handball-Liga West hat der TuS Ferndorf zum zweiten Mal eine imposante Aufstiegs-Euphorie ausgelöst. Die Mannschaft von Trainer Erik Wudtke scheint in einer allerdings insgesamt schwächer gewordenene 3. Liga eine Klasse für sich darzustellen. Spätestens seit dem triumphalen Auswärtssieg Ende Februar beim einzig verbliebenen Verfolger VfL Eintracht Hagen waren die Signale klar: 2. Liga – wir kommen! Doch neben der sportlichen Seite gibt es stets auch eine wirtschaftliche. Und dass man beim TuS Ferndorf auf seine Zahlen vielleicht sogar ein bisschen genauer hinschaut als anderswo, dürfte Kennern der Szene vertraut sein. Dennoch überraschte dieser Tage ein wenig die Nachricht, dass es in den Gesprächen mit den Sponsoren neben werthaltigen Vertrauensbeweisen ganz offenbar auch empfindliche Rückschläge gegeben hat.

Derzeit kein „grünes Licht“ für 2. Liga
Dass hat nun zur Folge, dass der TuS Ferndorf – Stand heute – auf der Einnahmenseite das Zweitliga-Soll klar verfehlen wird. Noch bleibt ein knapper Monat (inklusive der Ostertage) Zeit, doch in einem Gespräch mit der Siegener Zeitung legte Dirk Stenger klar, dass bei der Etatplanung der Handball-GmbH deren Geschäftsführung derzeit kein grünes Licht für den Zweitliga-Aufstieg geben werde. Dirk Stenger führt zusammen mit Frank Böcking in der Handball-GmbH die Geschäfte. Noch stünden Gespräche mit vorhandenen Sponsoren aus, aber es fehle vor allem an neuen Werbepartnern, so Stenger. Eigentlich erstaunlich, da durchaus noch Werbemöglichkeiten vorhanden sind und die positive Energie des Handball-Geschehens rund um Ferndorf seit Jahren Garant für beste Marken-Präsentationen ist.

Es fehlen noch rund 80 000 Euro
Dirk Stenger zum aktuellen Stand: „Am Ende unseres Zweitliga-Jahres 2012/2013 war unser Etat auf über 500 000 Euro gewachsen. Natürlich wollen wir möglichst wieder in diesen Bereich kommen. Man sagt, dass etablierte Zweitligisten, keine Spitzenteams, mit rund 800 000 Euro kalkulieren. Davon haben wir aber derzeit nur gut etwas mehr als die Hälfte!“ Anders ausgedrückt, den Ferndorfern fehlen zu den selbst gesetzten Zielen wohl noch rund 80 000 Euro! Am 15. April muss sich der Verein gegenüber der Handball-Bundesliga erklären, wo man im Falle sportlicher Qualifikation in der nächsten Saison spielen will. Gut 14 Tage später muss dann der ausgefüllte Lizenzantrag der HBL vorliegen.

Zwei Jahre lang Defizit
In und mit Ferndorf wird es kein Finanz-Harakiri geben, dafür kennt man die solide Vereinsführung in den letzten Jahren. Dirk Stenger erläuterte zur Situation, dass man zwar in der 2. Liga einen kleinen Überschuss erwirtschaftet habe, aufgrund verbindlicher Personalkosten und geringerer Einnahmen dagegen jedoch im Folgejahr nach dem Abstieg ein Defizit hängen blieb. Und auch dieses Jahr wird man mit einer leichten Unterdeckung abschließen. Stenger wörtlich: „Daher müssen wir wirtschaftlich auf eine schwarze Null kommen. Im Klartext: Wir müssen einen Überschuss erwirtschaften!“ Festnageln auf eine Summe, die nun in der Kürze der Zeit zusammen kommen müsse, ließ Dirk Stenger sich nicht. Darauf angesprochen antwortete er: „Es geht nicht um jeden einzelnen Euro, aber die Tendenz muss klar in Richtung 70 000 Euro weisen. Sonst werden wir auf den Aufstieg verzichten müssen!“