06.01.2015

Fortführung statt Abwicklung: Fortführung statt Abwicklung

Ferndorf. Der vorläufige Insolvenzverwalter sprach der Belegschaft der Firma Bender Mut zu. Ziel ist laut IG Metall die Fortführung des Betriebs, nicht dessen Abwicklung.

nja - Gute Wünsche zum „neuen“ Jahr treffen bei den rund 75 Beschäftigten des Traditionsunternehmens Bender-Ferndorf Rohr GmbH in diesen Tagen sicherlich auf ganz besonders offene und sensible Ohren: Am 19. Dezember erfuhren sie via Geschäftsführung überraschend vom bevorstehenden Insolvenzantrag, der soodann kurz vor Weihnachten gestellt wurde. Für Montag nun hatte der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Andreas Pantlen aus Hennef, zur Betriebsversammlung an den Ferndorfer Mühlenweg eingeladen, um die Belegschaft über den aktuellen Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen.

Insolvenzgeld bis März gesichert
„Andreas Pantlen hat sich der Belegschaft zunächst vorgestellt und versucht, uns Mut zuzusprechen“, berichtete Bender-Betriebsratsvorsitzender Matthias Schneider. Er habe zugesagt, nichts unversucht zu lassen, um die Arbeitsplätze zu retten. Das Insolvenzgeld sei bis März gesichert. Gespräche werde der vorläufige Insolvenzverwalter nun erwartungsgemäß „in alle Richtungen führen“ – natürlich auch mit dem Gesellschafter, in den die Belegschaft zuletzt große Hoffnungen gesetzt hatte.

Auftrag könnte Arbeitsplätze sichern
Marco Schmidt von der Siegener IG Metall bekräftigte diesen durchaus ermutigenden Eindruck. „Das Ferndorfer Produkt ist nicht das Problem“, fasste er die augenblickliche Situation des Unternehmens in Worte: Es mangele aber am Geld, „um die hohen Beträge für die Güter zu finanzieren“. Die Rohrproduktion bedinge einen extrem hohen Materialaufwand.  Erklärtes Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters für Ferndorf sei die „Fortführung des Betriebs, nicht dessen Abwicklung“. Ein großer Auftrag, so der Gewerkschafter auf Nachfrage, hänge gewissermaßen in der Warteschleife - ein Auftrag, der Arbeit sichern könnte.