03.08.2015

Handball-Select-Cup: TuS Ferndorf im Zick-Zack-Kurs

Dormagen. Der TuS Ferndorf hat das dreitägige Turnier um den Handball-Select-Cup im Rheinland als Sechster von acht Teams beendet.

geo - Drei Turniertage, drei Spiele - endlich mal einen Tag frei! Aus Sicht der Spieler des TuS Ferndorf ist der Montag sicher der beste Tag des Wochenendes, denn Trainer Michael Lerscht gab den Akteuren des Zweitliga-Aufsteigers nach dem hitzigen und stressigen Turnier-Wochenende einen Tag „hitze-frei“ - mehrere angeschlagene Akteure werden die Nachricht auch dankbar aufgenommen haben. Nimmt man sich von den Turniertagen nur die Fakten, fällt die Bilanz des TuS Ferndorf ernüchternd aus, denn Ferndorf verlor zwei Spiele und gewann nur am Samstag gegen Drittliga-Aufsteiger Longericher SC (37:30). Nach der Auftakt-Niederlage am Freitag gegen Mitaufsteiger HF Springe (25:28) unterlagen die Schützlinge von Trainer Michael Lerscht gestern im Spiel um Platz 5 dem sehr starken Drittligisten HSG Krefeld (mit dem ehemaligen Ferndorfer David Breuer) unnötig mit 25:26 (11:13).

Noch lagen nicht alle Karten auf dem Tisch
„Ich suche ungern nach Ausreden, deshalb gebe ich gerne zu, dass wir heute inkonsequent waren und den Vorsprung von teilweise vier Treffern in der zweiten Hälfte gegen Krefeld leichtfertig verspielt haben“, monierte Lerscht gestern Mittag nach der Niederlage im TSV Bayer Sportcenter Dormagen. Dieser Spielort hat schon eine gewisse Bedeutung, denn in genau 18 Tagen, am 21. August (Fr.) beginnt in dieser Halle mit dem Auswärtsspiel bei Bayer Dormagen der Ernst der 2. Bundesliga. Da war es vielleicht sogar ein Trost, das am Samstag auch die Dormagener den Krefeldern mit 24:28 unterlagen. Taktiker und Propheten im TuS-Lager wähnten hier höhere Mächte am Spiel, denn auch Dormagen wäre ein Vergleich mit Ferndorf zu diesem Zeitpunkt als Test eher ungelegen gekommen. Überhaupt ging man auch bei den Ferndorfern davon aus, dass auch die weiteren Zweitliga-Konkurrenten Springe und Nordhorn, die gestern das Endspiel bestritten, noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hätten.

Mit Mestrum wurde es konstruktiver
Speziell am Samstag in Köln-Chorweiler waren indes Fortschritte beim TuS erkennbar. Das Tempospiel nahm erkennbare Formen an, mit Linksaußen Daniel Mestrum gewann das Spiel auch wieder konstruktivere Züge, wovon auch die Kreisläufer profitierten. Schnell zogen die Ferndorfer mit 10:4 davon, bekamen aber das clevere Spiel der Hausherren auf Kreisläufer Christoph Krosch nie wirklich unterbunden. Alle Ansätze, sich abzusetzen scheiterten, auch weil sich der TuS Mitte der ersten Hälfte eine längere Durststrecke genehmigte. In dieser Phase war es witzigerweise Dennis Mestrum, der jüngere Bruder des Ferndorfer Außenspielers, der von Rechtsaußen ein Tor nach dem anderen für Longerich warf und so die Partie bis zur Halbzeit spannend hielt. Aber nach dem Seitenwechsel schuf der TuS schnell klare Verhältnisse. Es war die Phase, in der die beiden Schneider-Brüder sowie Daniel Mestrum und Miroslav Volentics nach Balleroberungen zu schnellen Toren kamen. Bei einem seiner beiden Torerfolge in der 2. Halbzeit verletzet sich Uros Paladin am Finger.

Einige Spieler angeschlagen
Womit wir beim Thema Verletzungen wären. Keine Sorge, nach den drei Turniertagen „leben“ alle noch. Aber die Sorgenfalten bei Trainer Lerscht sind keineswegs geringer geworden. Paladin konnte gestern gegen Krefeld nur in der Abwehr spielen, Tim Kolb knickte um und erlitt eine Sprunggelenksverletzung. Lucas Schneider laboriert an einem Pferdekuss, und Patrick Bettig fällt aufgrund von Problemen mit dem Wurfarm noch länger aus. Obendrein fehlte am Wochenende Torhüter Kai Rotschäfer aus privaten Gründen, der aber von Niklas Broszinski wacker vertreten wurde. „Wir haben viele Erkenntnisse gesammelt haben. Viele Abläufe im Spiel sind besser geworden, aber wir müssen weiter konsequent daran arbeiten, so lange wie das im Handball möglich ist, Druck auf den Gegner auszuüben. Der Hänger im Spiel gegen Longerich darf uns so nicht passieren“, meinte Lerscht, der nun mit seiner Mannschaft drei intensive Trainingstage einlegen kann, ehe es am Freitag beim Mitaufsteiger VfL Eintracht Hagen zu einem Prestige-Test kommt.

Saisoneröffnung Sonntag  gegen Tongeren
Kommenden Sonntag will der TuS die Ferndorfer Handball-Familie bei einem „Tag der Saisoneröffnung“ auf die Spielzeit einstimmen. Zum Abschluss wird man nachmittags gegen den belgischen Erstligisten HC Tongeren spielen.

Die Fakten vom Wochenende

TuS Ferndorf - Longericher SC 37:30 (19:17) t Puhl, Broszinski - Mestrum (7), Heyme (4), Volentics (4), Koke (4/3), John (3), J. Schneider (3), Barwitzki (2), Baumgärtner (2), Paladin (2), L. Schneider (2), Trivic (2), Kolb (2).

TuS Ferndorf - HSG Krefeld 25:26 (11:13) t Puhl, Broszinski - Koke (7/5), J. Schneider (5), Volentics (3), Barwitzki (3), John (3), Heyme (2), Mestrum (1), Trivic (1).