10.10.2015

Zweitliga-Handball: Ferndorf holt ersten Auswärtspunkt

Ludwigshafen. Es hat zwar nicht ganz gereicht zum doppelten Punktgewinn, doch der TuS Ferndorf hat erstmals auswärts in dieser Zweitliga-Saison Zählbares geholt. Mit dem 25:25 (14:13) bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim haben die Nordsiegerländer eindrucksvoll bewiesen, dass in dieser Spielzeit im deutschen Handball-Unterhaus ein ganz anderer Wind aus Südwestfaken weht, als noch vor drei Jahren.

„Wir sind sehr glücklich über den Punkt“, so Trainer Michael Lerscht am späten Samstagabend, Er hatte wie die 1285 Zuschauer in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle ein Spiel gesehen, das 60 Minuten quasi auf Augenhöhe ablief. Keiner Mannschaft gelang es, sich mal mit mehr als zwei Treffern abzusetzen. Dem Start-2:0 der Gastgeber folgten noch drei weitere Episoden mit einer Zwei-Tore-Führung (9:7 in der 18., 18:16 in der 41. und 22:20 in der 52. Minute), doch abschütteln ließen sich die Ferndorfer an diesem Abend nicht. „Die Mannschaft hat gekämpft und an einem Strang gezogen“, lobte Michael Lerscht, „ihre guten Auswärtsleistungen in Minden und Neuhausen bestätigt.“ Und das eben mit dem ersten Zähler in der Fremde - der kleine, aber feine Unterschied.

Führung in Schlussminute
Als Daniel Mestrum knapp eine Minute vor dem Ende seine Siegerländer Farben sogar noch einmal mit 25:24 in Führung brachte, da witterten die gut 150 Fans unter dem Ludwigshafener Hallendach sogar den doppelten Lohn der Ferndorfer Bemühungen. Denn direkt nach dem Mittelanwurf der Gastgeber „klaut“ Mestrum im Feld sofort wieder den Ball. Doch ist es in hektischen Schlusssekunden immer schwer, den auch zu behaupten oder gar zum perfekten Abschluss zu bringen.

Das gelang dem TuS nicht, vielmehr mussten die Lerscht-Mannen 48 Sekunden vor dem Ende durch Kai Dippe den Ausgleich hinnehmen, der dann auch am Ende Bestand hatte. Nach einer Ferndorfer Auszeit versuchten die Friesenheimer mit einem zusätzlichen Feldspieler noch einmal alles, liefen aber Gefahr in der Schlusssekunde noch den entscheidenden Gegentreffer zu kassieren.

„Wir sind hier mit diesem Punkt gewinn vollauf zufrieden, das Remis ist das gerechte Resultat“, hätte Michael Lerscht zwar auch den zweiten Punkt „eingepackt“, trauerte dem letzten vergebenen Wurf aber nicht nach. „Wir hatten großen Respekt vor dem Bundesliga-Absteiger, der eine gute Mannschaft hat und vor allem defensiv zum Besten in der Liga gehört.“ Lerscht fügt aber an, dass sein Team sich von Beginn an nicht versteckt habe und zudem auf die tolle Unterstützung der 150 Fans habe bauen können. „Dafür der Dank an alle“, so der Coach.

Ein Wermutstropfen floss indes aus dem Ferndorfer Freudenbecher: Julian Schneider zog sich am Rhein eine Knieverletzung zu. „Wie schwerwiegend die ist, werden wir erst später erfahren“, so der Trainer. Eine eingehende Kernspin-Untersuchung wird Aufschlüsse bringen.