20.03.2016

2. Handball-Bundesliga: Der erste Heimsieg in 2016!

Ferndorf. Der TuS Ferndorf gewinnt einen wahren Handball-Krimi gegen die TSG Friesenheim praktisch mit der Schlusssirene mit 27:26!

cs/pm - Was für ein Handball-Krimi in der Kreuztaler Stählerwiese! Am Ende rissen die Spieler von Handball-Zweitligist TuS Ferndorf jubelnd die Arme nach oben – mit der allerletzten Aktion eines packenden und mitreißenden Spiels gegen den Tabellenvierten TSG Friesenheim traf Florian Baumgärtner am Freitagabend mit seinem sechsten Tagestreffer zum umjubelten 27:26 (14:13)-Erfolg und bescherte dem TuS damit nach drei Auswärtssiegen in Folge endlich den ersten Heimsieg im Kalenderjahr 2016! Damit belohnten sich die heimischen Handball-Akteure für eine bärenstarke und couragierte Leistung gegen eines der Top-Teams der Liga.

TuS erwischte den besseren Start
Vor 1004 Zuschauern in der diesmal nicht ganz ausverkauften Kreuztaler Dreifachturnhalle erwischte der TuS den besseren Start und zog durch die Tore von Marijan Basic und Baumgärtner rasch mit zwei Toren in Front - eine Führung, die im Verlauf des ersten Abschnitts weitgehend Bestand haben sollte. Erstmals glich die favorisierte TSG mit dem Treffer von Pascal Durak zum 4:4 aus. Dann trafen Basic und Baumgärtner zum 7:5 und damit nach rund zehn gespielten Minuten zur abermaligen Zwei-Tore-Führung.

Ferndorfer verpassten eine Drei-Tore-Führung
Allein, der TuS musste sich den Vorwurf gefallen lassen, die Partie im weiteren Verlauf nicht schon deutlicher gestaltet zu haben – aber Milasin Trivic und auch Kevin John, der Freitagabend nicht seinen besten Tag erwischte, vergaben freistehend vor TSG-Keeper Kevin Klier und verpassten somit eine mögliche Drei-Tore-Führung. Angesichts der bestenfalls durchwachsenen Leistung des Gastes aus Friesenheim, der vor allem mit einem überraschend schwachen Rückraum enttäuschte, wäre ein deutlicherer Vorsprung für den TuS absolut im Rahmen des Möglichen gewesen.

14:13-Pausenführung für den TuS
So war es auch den starken Aktionen der Einwechselspieler zu verdanken – Moritz Barwitzki traf mit starkem Heber zum 10:9, Dragos Oprea verwandelte einen Siebenmeter zum 13:11 –, dass der TuS mit der verdienten 14:13-Führung in die Kabine ging. Die konsequente 6:0-Abwehr des TuS indes agierte über die gesamte Spieldauer überzeugend und jederzeit auf der Höhe.

Fünf-Tore-Führung für den TuS im zweiten Abschnitt
Im zweiten Abschnitt überschlugen sich die Ereignisse, durch unnötige Abspielfehler auf beiden Seiten – und auch eine härtere Gangart in den Zweikämpfen – kam viel Hektik in die Partie. Friesenheims Gunnar Dietrich flog nach bösem Foul an Lucas Schneider gar vom Platz. Nichtsdestotrotz schossen die Ferndorfer bis sieben Minuten vor Schluss mit dem 23:18 durch Baumgärtner eine Fünf-Tore-Führung heraus. Den Ferndorfer Fans schwante wohl Schlimmes, als der TuS durch fahrlässige Fehler die komfortable Führung förmlich durch die Finger gleiten ließ – sechs Minuten vor dem Ende sah Trivic gar „Rot“ und der TuS geriet mit 24:25 ins Hintertreffen. Es war vor allem dem bärenstarken Basic zu verdanken, der besonders in den Zweikämpfen schlicht nicht zu stoppen war, dass der TuS wieder in Front zog. Nach seinem achten Tor führte der TuS nun mit 26:25!

Baumgärtner gelingt der „goldene Treffer“
Mit viel Kampfgeist, Geschick und auch dem nötigen Quäntchen Glück mussten die Ferndorfer in der nervenaufreibenden Schlussphase durch Friesenheims Toptorjäger Philipp Grimm aber lediglich noch den 26:26-Ausgleich hinnehmen. Praktisch mit dem Schlusspfiff traf Baumgärtner dann mit der letzten Aktion dieses Handball-Krimis zum Ferndorfer 27:26-Sieg – damit fährt der TuS im Abstiegskampf, in den noch die halbe Liga verwickelt ist, drei ganz, ganz wichtige Heimpunkte ein!

„Den Kopf aus der Schlinge gezogen“
„Wir haben unsere Führung verspielt, aber zum Glück den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen. Der Sieges- und Kampfeswille meiner Mannschaft war wieder beeindruckend, das haben die Jungs bravourös gemacht“, freute sich TuS-Trainer Michael Lerscht über den ersten Heimsieg im Jahr 2016.