12.04.2016

Kaum Verschnaufpause: Gute „Turmgeister“ gefragt

Littfeld. Kaum sind  die  neuen Reliefplatten am Kindelsbergturm montiert, zeichnen sich neue  Baustellen ab.

nja  -  Er ist sein Stolz – und doch zugleich auch Sorgenkind: Der knapp 110 Jahre alte Kindelsbergturm oberhalb Kreuztals  bereitet seinem Besitzer, das ist der SGV-Bezirk Siegerland, viel Freude und Mühe zugleich. Im Zentrum aber stand am Freitag der Dank an all jene, die es ermöglicht hatten, dass die arg lädierten, bröseligen Reliefs, die auf drei der vier Turm-Erbauer hinweisen – das waren die SGV-Abteilungen Siegen, Geisweid, Krombach und Hilchenbach – erneuert wurden. Das vierte „Wappen“, das Siegener, ist vom Raststätten-Anbau verdeckt – so zwar einerseits nicht mehr sichtbar, andererseits aber auch nicht Wind und Wetter ausgesetzt.

7137 Euro investiert

Die Komplettinvestition in Höhe von 7137,86 Euro  verteilte sich auf mehrere Schultern: Neben dem „Hausherrn“ beteiligten sich die Stadt Kreuztal (rund 1736 Euro Zuschuss aus dem Denkmal-Topf), der Heimatverein Hüttental und dessen Vorsitzende Traute Fries, Volksbank Siegerland, Sparkasse Siegen und Krombacher Brauerei am Projekt. Auch die „Erschaffer“ der drei neuen Reliefs waren zugegen: Bildhauerin Stefanie Pung und ihr Mann Olaf (Steinrestaurator) aus der Eifel erläuterten, der nun verwendete Sandstein sei witterungsbeständiger als der bisherige Tuffstein.

Zu sehen sind der Hüttenmann aus Klafeld-Geisweid, die sagenumwobene „Krombacher Gnadenglocke“ und der Heilige St. Vitus, der zur Zeit des Turmbaus noch das Hilchenbacher Stadtwappen zierte.

Udo Reik-Riedesel, Vorsitzender SGV-Bezirk Siegerland, wies auf sich abzeichnende neue Turm-Baustellen hin: Der Bruchstein sei zwar langlebig; problematisch aber seien die Fugen. Frost und Nässe zögen dort ein. Das Resultat: „Die Wände innen sind feucht. Es läuft Wasser herunter.“

Und: „Das Dach ist undicht – das müssen wir in Kürze in Angriff nehmen“, so Reik-Riedesel nicht nur mit Blick auf den Elektroraum. Damit einher gehe die Erneuerung der Balkenkonstruktion. Die Elektrik befinde sich auf dem Stand der 1950er-Jahre; die außen verlaufenden Kabel müssten für die Dachsanierung entfernt werden. Die Höhe der Kosten lasse sich noch nicht abschätzen, sagte der Vorsitzende – und bat um Unterstützung.