10.03.2016

TuS Ferndorf - Schock: Heyme Kreuzbandriss!

Kreuztal. Das Testspiel des Handball-Zweitligisten TuS Ferndorf gegen die Nationalmannschaft wurde am Montagabend von erneuter schwerer Verletzung des Kreisläufers Andreas Heyme überschattet.

geo - Was als lockerer Test im Vorfeld des nächsten Meisterschaftsspiels geplant war, entwickelte sich somit  in der Sporthalle Stählerwiese zum Albtraum für den heimischen Zweitligisten. Nicht der letztlich unwichtige 28:25 (14:11)-Heimsieg zählte nach der Schlusssirene, sondern die Nachricht von einer erneut schweren Verletzung eines TuS-Spielers, die den Aufsteiger für den Rest der Saison vor ernste Probleme stellen könnte.

Vorher Krafttraining in Gummersbach
Schon nach dreieinhalb Minuten verletzte sich Kreisläufer Andreas Heyme schwer, als er bei einem Wurf aus dem Rückraum bedrängt zu Fall kam. Heyme, der nach SZ-Informationen am Vormittag noch eine Krafteinheit beim VfL Gummersbach absolviert hatte, blieb schmerzverzerrt auf dem Parkett liegen. Nach ersten Diagnosen des Mannschaftsarztes Falk Uhlig hat sich Heyme einen Kreuzbandriss zugezogen – schon den zweiten in seiner Karriere, allerdings diesmal am anderen Knie. Heyme wurde sofort ins Krankenhaus nach Siegen gefahren.

Zwei Oldies nun gegeneinander
Ohnehin war der sportliche Wert dieser Partie zweitrangig, die selten Zweitliga-Niveau erreichte. Die vom Schweden Per Carlén, früher auch Bundesliga-Trainer, gecoachten Israelis bereiten sich auf Qualifikationsspiele zur EM 2018 gegen Rumänien im April vor und absolvieren derzeit ein viertägiges Trainingslager in Wetzlar. Bekannt aus dieser Mannschaft, deren Spieler alle in israelischen Vereinen aktiv sind, ist vor allem der 31-jährige Chen Pomeranz, der in der Bundesliga beim ASV Hamm-Westfalen spielte und gestern Abend immerhin zwei Siebenmeter verwandelte. Bis zum Ende der letzten Saison stand Pomeranz bei Frischauf Göppingen unter Vertrag und spielte dort an der Seite von TuS-Neuzugang Dragos Oprea, der gestern als zielsicherer Siebenmeterschütze auffiel – jedoch auch nicht mehr.

Basic phasenweise Alleinunterhalter
In beiden Halbzeiten kamen die Schützlinge von Trainer Michael Lerscht nur schwer „in die Gänge“, lagen anfangs 2:5 zurück und mussten in Halbzeit 2 mit ansehen, wie der 14:11-Pausenvorsprung auf 17:16 nach knapp 40 Minuten schmolz. Bis dahin hatte der agile Marjan Basic in der zweiten Hälfte nahezu als Alleinunterhalter geglänzt. Basic kam am Ende auf sechs Treffer.

Schwache Schiedsrichter vor 200 Zuschauern
Dem doch eher mäßigen Spielniveau passten sich auch die beiden Schiedsrichter aus Düsseldorf an, die viele unverständliche Entscheidungen trafen. Immerhin berappelte sich die Heimmannschaft vor eta 200 Zuschauern nach dem holprigen Start und glich nach zwölf Minuten durch Kevin John zum 6:6 aus. Patrick Bettig, der am Ende vier Treffer erzielte, anfangs aber mächtig neben der Spur lief, brachte den TuS nach einer Viertelstunde erstmals in Führung (8:7), und dann war es Oprea, der mit fünf Treffer im Alleingang die Pausenführung untermauerte.

Barwitzki nutzte Chance nicht
Trainer Michael Lerscht testete auf vielen Position und mehrere Abwehrvarianten, ohne dass die Partie besondere Hinweise auf die nächsten Aufgaben in der 2. Liga lieferte. Vielleicht die, dass Moritz Barwitzki seine Chance auf Linksaußen eher nicht nutzte. Michael Lerscht schonte nämlich den leicht angeschlagenen Daniel Mestrum. Auch fehlte der erkrankte Lucas Puhl.

Dormagen-Trainer gibt auf
Ausgerechnet am Tag, als die TuS-Handballer in Freundschaft ihre Kräfte mit der israelischen Nationalmannschaft maßen, erklärte in der 2. Handball-Bundesliga Trainer Jörg Bohrmann beim Schlusslicht Bayer Dormagen seinen sofortigen Rücktritt. Er wird für die restliche Spielzeit von Co-Trainer Tobias Plaz und Rückraumspieler Jens Marquardt ersetzt. Doch mit dem Liga-Alltag wird sich TuS-Trainer Michael Lerscht erst ab heute wieder auseinandersetzen.

TuS Ferndorf: Rottschäfer - Oprea (9/8), Basic (6), Bettig (4), Trivic (3), John (2), Baumgärtner (1), Sartisson (1), L. Schneider (1), Barwitzki (1).