04.04.2016

TuS verkauft sich teuer bei HCE

Knapp an der Sensation vorbeigeschrammt ist am Sonntagabend der TuS Ferndorf im Spiel gegen den Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga. Beim übermächtigen HC Erlangen in der Arena Nürnberg mussten sich die Ferndorfer am Ende nur knapp mit 25:27 (13:15) geschlagen geben und verkauften sich trotz etlicher Personalprobleme hervorragend. Trainer Michael Lerscht musste neben den sieben (!) Langzeitverletzten oder anderweitig Verhinderten (Oprea mit rumänischer Nationalmannschaft unterwegs) ausgerechnet gegen den Spitzenreiter und designierten Aufsteiger auch auf Lucas Schneider und Tim Sartisson verzichten. Dennoch: Das TuS-Team verkaufte seine Haut so teuer wie möglich, bot dem HC Erlangen Paroli und blieb eigentlich über die gesamte Spieldauer auf Augenhöhe. Einzig in der Phase zwischen der 15. und 22. Minute mussten die mitgereisten Fans eine höhere Niederlage befürchten, da zog der Favorit von 9:9 auf 14:10 davon. Doch bis zum Seitenwechsel hatten die Siegerländer, bei denen die beiden Youngsters Matthis Michel und Michel Sorg Einsatzzeit bekamen, den Gastgeber wieder gestellt und auf zwei Tore verkürzt.

Überhaupt hatte Trainer Michael Lerscht fast ausschließlich Lob für seine Mannen zu verteilen: „Wir hatten uns wie vor jeder Partie vorgenommen, dass wir ein gutes Spiel machen wollen und dann sehen, was dabei rauskommt. Und wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die Jungs haben die erneuten personellen Rückschläge gut angenommen. Am Ende hätte es vielleicht mit etwas Glück auch ein Punkt sein können, aber es hat dann nicht ganz gereicht.“ Über 19:19 (39. Minute) ging es auf die Zielgerade, und als Florian Baumgärtner (mit sieben Toren bester TuS-Werfer) das 24:24 erzielte, schnupperten die Ferndorfer an einem Punktgewinn. Auch die erneuten Führungstore durch Stranovsky und Theilinger konterte Ferndorf noch: Michel Sorg warf per „Marke“ das Anschlusstor, scheiterte aber danach knapp. Und so brachte der haushohe Favorit die Partie am Ende mit zwei Toren Vorsprung nach Hause, weil erneut Theilinger aus dem Rückraum traf.

„Wir haben wieder gezeigt, dass wir sogar so personell angeschlagen konkurrenzfähig sind. Es gibt jetzt noch einige spannende Partien, wir haben ein schwieriges Programm vor der Brust. Und klar ist auch, dass wir diese Kampfleistung, die wir heute hier an den Tag gelegt haben, genau so abrufen müssen, wenn es gegen direkte Kontrahenten geht“, blickte Trainer Michael Lerscht bereits nach dem Spiel voraus auf die kommenden Aufgaben. Die sehen in der kommenden Woche zunächst ein spielfreies Wochenende vor, bevor es dann zum Auswärtsspiel nach Bietigheim geht.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Puhl, Baumgärtner (7), Trivic (5), Mestrum (4/3), Volentics (3), Sorg (3/3), Basic (2), Bettig (1), Barwitzki, John, Michel, Ronge.