Kaiserlinde erhielt Windeln *

von Alfred Becker und Martin Sorg

Auf der Kuppe des Kindelsberges in 618 m ü.NN steht etwa 8 Meter nord-östlich des Kindelsbergturmes eine Sommerlinde. Sie wurde 1878 aus Anlass eines misslungenen Attentates auf Kaiser Wilhelm I. gepflanzt und „Kaiserlinde“ genannt.

Vermutlich wird man damals, um eine sofortige optische Wirkung zu erzielen, eine wenigstens 5-jährige Pflanze verwendet haben. Im Spätsommer 2006 wäre die Linde danach 134 Jahre alt. Die Wuchsbedingungen sind offensichtlich nicht sehr gut, denn die Linde weist derzeit mit nur 12,2 m eine für ihr Alter ungewöhnlich geringe Höhe auf. Selbst auf schlechten Standorten sollte eine 130 Jahre alte Linde nämlich eine Mindesthöhe von 24 m haben. Dagegen liegt der Durchmesser in Brusthöhe mit 49 cm deutlich über dem erwarteten mittleren Durchmesser von 30 cm eines gleich alten Lindenbestandes.

In den Jahren vor 2004 kränkelte die Linde zusehends. Sie hatte immer weniger Feinreisig, entsprechend eine schüttere, sehr transparente Krone und wies mehrere Stammwunden auf, die zum Teil bereits mit Epiphyten, wie z.B. Ahornkeimlingen, besiedelt waren. Daher machte man sich in der SGV-Abteilung Ferndorf-Kreuztal zunehmend Sorgen um die Kaiserlinde und erkundigte sich nach den Ursachen der Erkrankung und Schwäche sowie nach möglichen Therapiemaßnahmen.

Infos zum Kindelsberg 
100 Jahre Kindelsbergturm 
Filmbeitrag der WDR Lokalzeit zum "Turm"

Den Bericht über die Kaiserlinde können Sie hier herunterladen.

Die Kaiserlinde auf dem Kindelsberg im Jahr 2006
Inhalt der Festschrift „100 Jahre Kindelsbergturm"
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