16.11.2008

Bäume wachsen für TuS Ferndorf nicht in Himmel

Nils Hambloch wirft, die Ibbenbürener Schulte und Kintrup blocken ab. Links Kreisläufer Maik Pallach. Foto: Friedrich Lück

Kreuztal. Die Bäume wachsen für Handball-Regionalligist TuS Ferndorf nicht in den Himmel. Das Dincic-Team verlor gegen Mittelfeld-Klub Ibbenbürener SpVg vollauf verdient mit 37:40 (17:20). Die Nordsiegerländer kassierten damit die erste Niederlage gegen einen alteingesessenen Drittligisten.

Die bisherigen zwei Pleiten gab es gegen die Zweitliga-Absteiger Korschenbroich und Spenge. Caslav Dincic, der sich vielleicht bis zum Jahresende verabschiedete (Frauen-EM mit Serbien vom 2. bis 14. Dezember in Mazedonien), war die Enttäuschung anzumerken: "Wir haben verdient verloren, die 6:0-Abwehr von Ibbenbüren nicht geknackt. Man muss auch einmal akzeptieren, wenn eine andere Mannschaft besser ist."

Beim nächsten Auswärtsspiel am Totensonntag in Soest übernimmt Axel Gerhard das Kommando. Kommen die serbischen Frauen weit bei der EM, ist Dincic erst im nächsten Jahr wieder Cheftrainer.

Gegen Ibbenbüren war er des öfteren der Verzweiflung nahe. Zu pomadig, zu fehlerhaft und auch zu überheblich spielten seine Jungs gegen keineswegs überlegene Gäste aus dem Kreis Steinfurt, die ihr Repertoire cool herunterspielten. "Unser Rückraum hat im Angriff versagt, er konnte auch das Spiel nicht gestalten. Zudem stimmt bei uns die Einstellung nicht. Wir sind noch keine Spitzenmannschaft, müssen aber die Ruhe bewahren, wir sind schließlich Neuling in der Regionalliga", betonte der Serbe.

Das stimmt natürlich, aber so abkochen lassen mussten sich die Ferndorfer gegen Ibbenbüren nicht. Deren Trainer Holger Krimphove hatte sich alles mit Sicherheit schwerer vorgestellt: "Ich kann meiner jungen Mannschaft nur ein riesengroßes Kompliment machen. Wir werden eine schöne Rückfahrt nach Ibbenbüren haben."

Die Ferndorfer begannen vor 1100 Zuschauern konzentriert. Im Tor stand Kai Rottschäfer, der für seine starken Paraden in der Schlussphase von Hagen belohnt wurde. Nach gutem Beginn hielt er allerdings fast keinen Ball mehr, seine Kollegen David Wellen und Stanislaw Gorobtschuk kamen aber erst weit in der zweiten Halbzeit. Das Blatt wenden konnten sie auch nicht mehr. Die schlimmsten Patzer unterliefen den Gastgebern bei Tempogegenstößen. Was Nils Hambloch und Mirza Sijaric bei Abspielen falsch machten, ging bisweilen nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. So bekam Ibbenbüren immer wieder fast kampflos den Ball und konnte Tore am Fließband erzielen.

Nach der Roten Karte für Tim Hilger wegen eines bösen Fouls gegen den Ibbenbürener Dominik Wiesmann (53. Minute) war alles gelaufen. Die Gäste wackelten nicht, brachten ihren Vorsprung locker über die Zeit. Routinier Marc Stenske ratlos: "Ich kann mir die Niederlage nicht erklären." Da ging es den allermeisten Zuschauern ähnlich.

Ferndorf - Ibbenbüren 37:40 FERNDORF: Rottschäfer, Wellen, Gorobtschuk; A. Sijaric (1), Hambloch (6/2), Orlov (4), Aust (2), Blanz (1), Nelles, Hilger (7/2), Lange (3), Stenske (1), M. Sijaric (4), Pallach (8). - IBBENBÜREN: Ostendorf, Bierbaum; Fütterer (7), Schulte (5), Kintrup (3), Richter (3), D. Wiesmann (7), Wiedemann (3), Hüsener, J. Wiesmann, Dreiszis (4), Kolios (8/2). - Rote Karte: Hilger (Ferndorf, 53.) wegen groben Foulspiels. - Zuschauer: 1100.