01.12.2008

Erst bei 49 war Schluß beim TuS

49:27 - tapfere Aachener wehrten sich erfolgreich gegen das 50. Gegentor

jb. Es bleibt vielleicht das einzige Heimspiel des TuS Ferndorf in dieser Saison der Handball-Regionalliga West, in der es nicht wirklich viel über Spielverlauf zu berichten gibt. Die Partie gegen den überforderten Tabellenletzten DJK BTB Aachen endete nämlich wie erwartet mit einem Kantersieg von 49:27 (21:11).

Zum allgemeinen Erstaunen bot der haushohe Verlierer interessanten Gesprächsstoff. Die blutjunge Mannschaft aus der Kaiserstadt hätte allen ganz kess antworten können: „Wartet erst einmal, bis wir groß sind." Da stand nämlich eine ganz junge Gästemannschaft auf dem Feld: selbstbewusst und technisch hervorragend ausgebildet: Nur körperlich fehlten den Spielern erstens die Kilos und zweitens die Körpergröße. "Vier Spieler sind 17 Jahre jung und erst im Frühjahr aus der B-Jugend herausgekommen", verriet Aachens Sportlicher Leiter Udo Krumme. Wir waren für die Jugend-Regionalliga qualifiziert, haben aber darauf verzichtet. Stattdessen spielen unsere Talente in der Männer-Regionalliga. Wir wissen, dass wir kein Spiel gewinnen können. Aber unsere Jungs lernen von Spiel zu Spiel. Es macht ihnen richtig Spaß. Sie freuen sich über jede gelungene Aktion und über jedes erzielte Tor. Und sie motivieren sich permanent. Es war ein tolles Erlebnis hier vor einer so großen Kulisse zu spielen. Dazu können wir dem TuS Ferndorf nur gratulieren. Wir bauen auf die Jugend,denn wir haben 22 Mannschaften. Und in allen Jahrgängen stecken wir weitere große Talente. Wir werden bestimmt bald zurückkommen" fuhr der Aachener fort.

Was das auf dem Spielfeld bedeutete, wurde in den letzten sieben Minuten veranschaulicht. Alles deutete darauf hin, dass die Ferndorfer die 50 Tore erzielen würden, die sie sich offenbar vorgenommen hatten. Aber die Aachener ergaben sich nicht wehrlos ihrem Schicksal. Beim Stand von 41:20 öffneten sie für die letzten acht Minuten ihre Deckung, kämpften noch verbissener und schafften tatsächlich dieses Ziel. Auch in der ersten Viertelstunde des Spiels bereitete der Tabellenletzte den Ferndorfer sogar einige Probleme. Nach dem schnellem 4:0 (6.) glichen die Gäste in der 16. Minute zum 7:7 aus. Sicherlich lähmte der Ausfall von Mirza Sijaric Ferndorfs Aktionen. Der schnelle Linksaußen zog sich in der 8. Minute bei einem Konter eine Oberschenkelzerrung zu. Jedenfalls sah sich Trainer Axel Gerhard veranlasst, eine Auszeit zu nehmen und die zu passive Abwehr, das behäbige Tempo, die unbefriedigende Ballsicherheit, den ungenügenden Angriffsdruck aus dem Rückraum und ungenaue Torschüsse anzuprangern. Diese Kurzansprache zeigte Wirkung. Schnell hieß es 12:7 und 21:11 zum Seitenwechsel. In der zweiten Hälfte konterten die Ferndorfer die vielen Fehler der nachlassenden Aachener gnadenlos aus. Dennis Aust und Carsten Lange sprinteten zumeist die Alleingänge. Und die Ausbeute war ausgezeichnet: von 17 klassischen Kontern zappelten 15 im gegrierischen Tor.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Wellen, Gorobtschuk (n.e.) - Hambloch (7), Orlov (3), Aust (12/1), Blanz (5), Nelles (3), lirlger (5), Lange (7), Stenske (3), Mrrza Sijanc, Pallach (4)