12.11.2009

Brisanz im Bergischen

Wermelskirchen gegen Ferndorf: Für beide ein Schlüsselspiel

jb Ferndorf. Was hatte man sich vor der Saison alles ausgemalt, wenn der TuS Ferndorf am Sonntag um 17 Uhr beim TuS Wermelskirchen antritt. Beide Mannschaften wurden ganz hoch als Meisterschaftsfavoriten in der Regionalliga West gehandelt. Der gastgebende TuS Wermelskirchen ist nach zuletzt 6:0 Zählern Fünfter mit 14:6 Punkten bei zwei Zählern Rückstand auf die Tabellenspitze. Einen Platz dahinter folgt der TuS Ferndorf, der nun sein zweites Auswärtsspiel in Folge bestreitet, mit 12:8. Von einem echten Spitzenspiel kann also nicht die Rede sein, höchstens von einem Zusammentreffen zweier Mannshaften, die mehr können als sie bisher geleistet haben.

Besonders die Ferndorfer enttäuschen regelmäßig in fremden Hallen. Nur beim überzeugenden Sieg in Spenge hat die Einstellung gestimmt. Ganz schlimm war es am vergangenen Sonntag als Gast des TV Soest. Bei der vorgebenen Ausgangslage ist klar, dass die Ferndorfer bei einer weiteren Niederlage endgültig die Orientierung für die restlichen dann noch anstehenden 19 Spiele um 180 Grad ändern müssen. Dann geht es nur noch um den Klassenerhalt. Und das bedeutet Platz 10.

Und um diesen zu erreichen, bemühen sich derzeit bis äüi die abgeschlagenen Dormagener neun Mannschaften. Das „Hauen und Stechen" in der Liga wird bestimmt noch zunehmen. In Ibbenbüren ist bereits mit der Verpflichtung von neuem Personal reagiert worden. Bei dem einen oder anderen Verein ist das auch nicht mehr auszuschließen. Auch für die Gastgeber aus dem Bergischen Land, die freilich mit gestärkter Brust nach dem 37:22-Kantersieg in Rheinbach antreten wird, wird die Partie richtungsweisend.

Aber für den TuS Ferndorf sind die personellen Voraussetzungen nicht optimal. Carsten Lange fällt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel voraussichtlich vier bis sechs Wochen aus. Nils Hambloch, der zweite Linkshänder für den rechten Rückraum, kann derzeit beruflich bedingt kaum trainieren. Tim Hilger hat wegen Krankheit nicht trainiert, und auch Torhüter David Wellen war beruflich verhindert. „Es hat am Montag eine offene und konstruktive Aussprache bei der Aufarbeitung des Soester Spiels gegeben. Wir müssen daraus Konsequenzen ziehen. Unsere Vorbereitung auf Wermelskirchen war zwar alles andere als optimal. Aber ich verspreche, dass wir besser spielen werden", meinte Abteilungsleiter Harald Münker.

Der TuS Wermelskirchen ist weitestgehend mit der alten Mannschaft identisch. Der letztjährige Topspieler Kreisläufer Ceven Klatt, der nach Ferndorf gegangen ist und dort erst allmählich Tritt fasst, ist von Robert Heinrichs (kam vom Bundesliga-Aufsteiger HSG Düsseldorf) adäquat ersetzt worden. Der Rückraum mit Thomas Zeller, Thomas Küster, Kim Neuenhofen und dem Spielertrainer/ Spielmacher Lars Hepp gehört zum Besten der Liga. Ferndorfs Abwehr wird sicherlich Schwerstarbeit leisten müssen. Und überhaupt nicht dürfen sich die Ferndorfer darauf berufen, dass sie am letzten Spieltag der alten Saison an gleicher Stelle einen grandiosen 41:33-Sieg landeten. Genau das will Wermelskirchen mit allen Mitteln verhindern.