01.02.2009

Ferndorf kämpfte sich aus der Krise

Ausgetanzt: Die Ferndorfer - hier Alex Orlov (am Ball), Alen Sijaric /links) und Tim Hilger (oben) - erkämpften sich in der Kreuztaler Sporthalle mit viel Willen und Einsatz einen 39:34-Erfolg gegen Nordhemmern. (Fotos [2]: Agentur rs)

Kreuztal-Ferndorf. Kämpferisch und mit viel Einsatz - vor allem in der zweiten Hälfte - präsentierte sich der kriselnde TuS Ferndorf im Spiel gegen LIT Nordhemmern/Mindenerwald. Obwohl einige Spieler zusätzlich mit Erkältungen zu kämpfen hatten, besiegte Ferndorf die Gäste aus Ostwestfalen völlig verdient mit 39:34 (19:16). Nach einem in der zweiten Hälfte sicher geglaubten Sieg wurde es noch einmal spannend: Beim Stand von 38:34 kurz vor Schluss musste erst Maik Pallach vom Platz. Wenige Augenblicke später nahm Torwart Kai Rottschäfer einen abgefangenen Ball von Mirza Sijaric auf. Der Schiedsrichter hatte ihn allerdings schon im Aus gesehen, Rottschäfer beschwerte sich - und flog auch vom Platz. Der "Verbannte" motivierte die Zuschauer von der Bank aus, und die merkten, dass bei Nordhemmern die Luft raus war. Nicht einmal ein Tor erzielten die Gäste, stattdessen verursachten sie in Minute 58 noch einen Siebenmeter, den Dennis Aust zum 39:34-Endstand vewandelte.

Kurze Schwächephase nach der Halbzeit 
Eine ausgeglichene Partie zu Beginn: Ferndorf etwas überlegen, doch nutzte Nordhemmern Abspielfehler zu Tempogegenstößen. In der Anfangsphase waren die Abstände zwischen der Ferndorfer Deckung zu groß, Nordhemmern nutzte dies mit oft hohen Anspielen an den Kreis. Dies spiegelte sich auch im Ergebnis wider: Über ein 3:3 (6.), dann einem 6:6 (11.) ging Nordhemmern nun sogar per Tempogegenstoß kurz mit 7:6 in Führung.

Bei Ferndorf stimmte erneut die oft bemängelte Körpersprache nicht - doch Lange, Aust und Orlov brachten die Ferndorfer wieder mit 9:8 in Führung. Der Abschlussschwäche der Gäste und dem einmal mehr glänzenden Torwart David Wellen war es zu verdanken, dass Nordhemmern nicht wieder in Führung gehen konnte.

Dass der beste Nordhemmern-Spieler des Hinspiels, Gerrit Bartsch, von links auf die Position Rückraum Mitte wechselte, gab den Angriffen der Gäste zwar mehr Schwung, aber die Durchschlagskraft blieb nach wie vor zu gering. Wenn Nordhemmern zu Toren kam, dann durch schnelles Spiel, vor allem durch Tempogegenstöße. Ferndorfs 6-0-Deckung bekam den Kreisläufer der Gäste zur Mitte der ersten Hälfte besser in den Griff, auch begünstigt durch die Rote Karte gegen Nordhemmerns Daniel Gerling, der den eingewechselten Timo Blanz beim Torwurf rüde gefoult hatte. Blanz war es auch, der mit drei sehenswerten Toren in Folge dafür sorgte, dass sich seine Mannschaft in der 20. Minute mit 13:10 etwas absetzen konnte. Kurz vor der Halbzeit erzielte er das 19:15, ehe Sekunden vor der Pausensirene Nordhemmerns Bester, Gerrit Bartsch, fallend den 19:16-Pausenstand erzielte.

Die einzige Schwächephase der zweiten Hälfte war kurz nach der Pause: Ferndorf hatte den Vorsprung gehalten, als Nordhemmern mit einfachen Toren zum 22:20 herankam. Doch der TuS spielte konzentriert weiter, vor allem in der Abwehr und ließ die Gäste auf nicht mehr als zwei Tore heran. Nach Glanzparaden von Wellen und schnellen Kombinationen hatte Ferndorf in der 40. Minute die Führung auf 28:22 ausgebaut.

Die Antwort von Nordhemmerns Trainer Guido Klöpper: Er wechselte sich selbst als Abwehrspieler ein. Doch Ferndorf verteidigte konzentriert den Vorsprung, auch davon profitierend, dass Nordhemmern das Tempo nicht mehr so hoch halten konnte. Dass Nordhemmern gegen Ende der Partie wieder etwas herankam, war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

TuS Ferndorf: Wellen, Rottschäfer - Aust (9/4), Blanz (6), Pallach (5), Lange (4), Orlov (4), Hilger (4/1), Hambloch (3), M. Sijaric (3), A. Sijaric (1).