27.07.2009

Kesselfabrik wich Modetempel

Bekleidungshaus wurde auf dem Areal der Schaubstahl-Werke errichtet

uha • Unweit des Kreuztaler Bahnhofes - gegenüber dem heutigen Hotel Keller - errichteten die ursprünglich in Ferndorf gegründeten Justus Stahlschmidtschen Werke im Jahr 1905 einen Werkskomplex für Großkessel- und Apparatebau, der schon früh den Namen "Schaubstahl-Werke" führte. Namensgeber war neben der Familie Stahlschmidt auch Albert Schaub, der damalige Besitzer des Ferndorfer Hammerwerks "Vorm Berge". Der Name des damals ortsbildprägenden Firmenkomplexes entstand also aus den beiden Familiennamen.

Die Kreuztaler "Schaubstahl-Werke" hatten einen herausragenden Ruf in der Herstellung von Großbehaltern, Dampfkesseln und Silos für die Bauwirtschaft. Franz Reimer übernahm als Schwiegersohn von Albert Schaub 1932 die Geschäftsführung des Unternehmens. Ihm folgte sein Sohn Dr. Hans-Joachim Reimer, der heute als 80-jähriger Pensionär in Ferndorf lebt. Die Fertigung von "Schaubstahl" kam im Jahr 1984 zum Erliegen. Zehn Jahre später erfolgte der Abriss der Hallen an denen Firmenname und Fertigungsprogramm m großen Buchstaben zu lesen waren.

Da, wo jahrzehntelang die Schweißbrenner zischten und laute Hammerschläge zu hören waren, hat sich vor Jahren ein imposanter Modetempel etabliert. Im Oktober 1995 eröffnete hier das Modehaus Kressner seine Pfonen. Im Bekleidungsbereich sind wir VolIsortimenter für die gesamte Familie sagt Filialleiter Uwe Pilz. Er weist nicht ohne Stolz darauf hin, dass auf 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche 45 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Kressner-Gruppe betreibt in der weiteren Region insgesamt elf Modegeschäfte, zwei davon in der Kindelsbergkommune.