03.12.2009

Nach 70 Jahren ausgedient

KREUZTAL. Trinkwasser-Hochbehälter in der Erler-Siedlung wird abgerissen

js • Der Hochbehälter des Kreuztaler Wasserwerks oberhalb der Fritz-Erler-Siedlung wird Anfang kommenden Jahres dem Erdboden gleich gemacht. Das ausgediente Reservoir, Baujahr 1937, war vor rund zwei Jahren bei einer Überprüfung aller städtischen Hochbehälter als besonders mangelhaft eingestuft worden. Nicht nur statisch gesehen wurde das Bauwerk als problematisch bewertet - auch sein Volumen war den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Von nun an sorgen nur noch sieben Hochbehälter (HB) für die Wasserversorgung rund um dem Kindelsberg.

Michael Maag, technischer Leiter des Wasserwerks, brachte den Betriebsausschuss am Dienstag auf den aktuellen Stand in Sachen HB-Sanierung, ein auf rund zehn Jahre angelegtes Projekt, das die Kreuztaler Wasserversorgung bis etwa 2017 zukunftstauglich machen soll.

Vom HB Erler-Siedlung aus wird ein großer Teil der Kreuztaler Innenstadt mit Wasser versorgt. Gespeichert wird dies aber bereits seit 1980 im Hochbehälter auf dem Ferndorfer Nachbarberg Rohde Null. Der dortige Behälter liegt rund 30 Meter höher als der in der Erler-Siedlung, sodass letzterer für den Druckausgleich des „Ferndorfer" Wassers (täglich rund 350 Kubikmeter) sorgte. Dies geschieht ab sofort durch eine Druckminderschiene, die unterhalb des HB installiert wurde und die ihren Probebetrieb just in dem Moment aufnahm, als die Feuerwehr den Toilettenbrand in der Gesamtschule bekämpfen musste. Nach dem Abriss des Hochbehälters möchte das Wasserwerk die neu gewonnene Fläche gern als Außenlager benutzen, das in Form von einigen Fertiggaragen errichtet werden könnte.

Im nächsten Jahr soll auch der in die Jahre gekommene HB in Irlenhecken bei Ferndorf vom Netz gehen - dieser kann aber zumindest stehen bleiben. Anschließend werden sich die Experten der Erneuerung des HB Kredenbach annehmen. Der ist nicht nur sanierungsbedürftig, sondern auch zu klein. Ein neuer Behälter muss nun her, und der, so legten Michael Maag und stellv. Werkleiter Michael Kass dem Ausschuss dar, solle zwei 250-Kubikmeter-Tanks aus Edelstahl bekommen. Diese moderne Bauform der Reservoirs koste in etwa so viel wie die Betonvariante (rund 500 000 Euro), werde aber vor allem aufgrund der schwierigen Zuwegung bevorzugt. Der wesentliche Nachteil dieser Variante liegt darin, dass die Behälter in einem mehr oder weniger deutlich sichtbaren Haus untergebracht werden müssen und nicht unterirdisch zu realisieren sind. Zwei solcher Hochbehälter sind bereits im Siegerland in Betrieb: in Grund und in Hohenhain.