05.02.2009

TKS: Nach Kurzarbeit auch noch Stellenabbau

Seit Ende Dezember haben die Veredlungsanlagen von Thyssen-Krupp Steel (TKS) in Eichen und Ferndorf immer wieder stillgestanden. Denn im Zuge der Wirtschaftskrise hat sich die Auftragslage drastisch verschlechtert. Jetzt droht auch noch Stellenabbau.

Der TKS-Gesamtbetriebsrat wird sich heute in Duisburg mit den Vorständen treffen, um sich über die Folgen der so genannten „Effizienzmaßnahmen” an den einzelnen Standorten zu informieren. Der Betriebsratsvorsitzende von TKS im Siegerland, Wolfgang Otto, glaubt, dass die Maßnahmen „gravierend” sein werden. In den beiden Werken Eichen und Ferndorf sind derzeit rund 1100 Mitarbeiter beschäftigt. Und so viel ist klar: Von den Maßnahmen wird keiner der Standorte ausgenommen sein. Insgesamt hat Thyssen-Krupp Steel derzeit 17 200 Beschäftigte.

Otto hält die Vorabinformation der Öffentlichkeit durch den Vorstand für ein wenig voreilig: Alle bislang kursierenden Zahlen seien daher Spekulation. Denn im Einzelnen sei noch nicht geklärt, in welchem Umfang an welchem Standort Stellen abgebaut werden. Gleichwohl bereiten sich die Betriebsräte schon darauf vor, eine mögliche Arbeitsplatzreduzierung sozialverträglich zu gestalten - mit allen gängigen Instrumenten bis hin zu Sozialplan und Interessenausgleich.

Dass die Zeiten nicht rosig sind für den bis vorigen Herbst boomenden Standort Siegerland mit seinem hohen Auftragsanteil aus der schwächelnden Automobilindustrie, beweist die aktuelle Situation: Seit Mittwoch ist die Eichener Feuerverzinkungsanlage für zwei Wochen stillgelegt. In Ferndorf wird zwischen 16. und 27. Februar nicht mehr gearbeitet. Die beiden Bandbeschichtungsanlagen in Eichen und Ferndorf laufen zwar, aber immer unterbrochen von kürzeren Stillständen, was sich im Wesentlichen durch Ausfall von Schichten äußert. Dasselbe gilt auch für die angegliederten Bereiche von Adjustage und Dienstleistung.