23.09.2009

TuS Ferndorf setzt auf Selbstanalyse

Handball: 2. Runde im DHB-Pokal – Zweitligist TuSEM Essen nach Saisonfehlstart schlagbarer Favorit

Kreuztal-Ferndorf. Nach dem knappen Sieg in der ersten Runde des DHB-Pokals (29:27 gegen den TV Groß-Umstadt) hat der TuS Ferndorf am Mittwochabend einen großen Namen in der Sporthalle an der „Stählerwiese” in Kreuztal zu Gast.

Um 20 Uhr empfangen die Ferndorfer in der Runde der letzten 64 Mannschaften den TuSEM Essen. Nach erneuter Insolvenz startet TuSEM, der zwischen 1980 und 1990 drei mal Deutscher Meister und drei Mal Pokalsieger wurde, in der zweiten Bundesliga. Mit dem erhofften Erfolgserlebnis sind die TuSEM-Handballer in die Saison 2009/10 gestartet. Im Erstrundenspiel des DHB-Pokalwettbewerbs beim klassentieferen VfL Eintracht Hagen setzte sich der Zweitligist mit 29:23 durch.

„Ich habe die Mannschaft gegen Korschenbroich gesehen, wo sie knapp verloren hat. Es ist auf jeden Fall nach wie vor eine gute Mannschaft”, bilanzierte Ferndorfs Trainer Caslav Dincic. Sonderlich viel beschäftigt hat er sich mit dem Gegner dieses Mal aber nicht. „Wir haben in den letzten Tagen viel über unsere letzte Leistung gesprochen”, sagt Dincic und so stand auch eine Videoanalyse auf dem Programm - ebenfalls nicht vom neuen Gegner, sondern vom Spiel gegen Rheinbach/Wormersdorf. Vielleicht die beste Taktik, um die Mannschaft nach den drei durchwachsenen Liga-Spielen zum Saisonauftakt aus ihrem Dornröschenschlaf zu rütteln.

Die ersten positiven Schlagzeilen der neuen Spielzeit stammen derweil aus der Verletztenabteilung: Der Kreuzbandriss von Frieder Krause erwies sich als Fehldiagnose.

Frieder Krause mit Glück – Kevin John vor Debüt
Das hintere Kreuzband des 19-jährigen Eiserfelder Rückraumtalents ist zwar offenbar leicht angerissen, wächst aber von allein wieder zusammen, das vordere Kreuzband ist dagegen wohl nur überdehnt.

„Mit etwas Glück fällt er nur zwei Monate aus. Das ist die beste Nachricht der letzten Tage”, zeigte sich Dincic erleichtert. Ausfallen wird Nils Hambloch (Rückenprobleme), dafür darf der A-Jugendliche Kevin John auf einen Einsatz auf Rechtsaußen hoffen. Ein Seniorendebüt gegen TuSEM Essen: Wenn das kein Traumstart wäre. Apropos Traum: Nach drei Spieltagen hat der TuSEM Essen in der zweiten Handball-Bundesliga drei Niederlagen kassiert, der Traum vom direkten Wiederaufstieg ist wohl ausgeträumt. Umso stärker wird die neu zusammengestellte Mannschaft von Kristof Szargiej darum kämpfen, im Pokal weiter eine gute Rolle zu spielen.

DER GEGNER TuSEM – Auf und Ab
Größte Erfolge: Der TuSEM Essen wurde 1986, 1987 und 1989 Deutscher Handballmeister, Pokalsieger in den Jahren 1988, 1991, 1992 und Europa-Pokalsieger 1989, 1994, 2005.

Niedergang: TuSEM Essen erhält keine Bundesligalizenz für die Spielzeit 2005/2006 und muss in der Regionalliga West antreten.

Wiederaufstieg: Gründung der TuSEM HSB GmbH (2005), 2006 Aufstieg in die 2. Bundesliga, 2007 Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Insolvenzverfahren: Beginn des Insolvenzverfahrens im November 2008, Abstieg aus der Bundesliga - im Mai 2009 erhält TuSEM die Lizenz für die 2. Liga.

Hinter den Erwartungen: Bislang läuft es für TuSEM Essen in der Saison nach drei Niederlagen und 0:6 Punkten nicht nach Plan. FST