03.04.2009

TuS Ferndorf soll sich stärker am Umbau des Foyers beteiligen

Der Haupt- und Finanzausschuss setzte am Donnerstag die im Sportausschuss begonnene Diskussion über die Beteiligung von Sportvereinen am Umbau von Sportanlagen fort. Unter dem Eindruck der unabsehbaren wirtschaftlichen Entwicklung ist die Stadt Kreuztal dabei, ihre gewohnte Großzügigkeit im sportlichen Sektor zu überdenken: Überraschend beantragte die CDU-Fraktion am Donnerstagabend bei den Haushaltsplanberatungen im Haupt- und Finanzausschuss, über den geplanten Umbau des Foyers der Dreifach-Turnhalle im Sportzentrum Stählerwiese erst abschließend im Herbst dieses Jahres zu entscheiden, wenn die Verwaltung einen Überblick über die tatsächlichen Steuereinnahmen gewonnen hat.

Zudem will die CDU auch die Beteiligung des TuS Ferndorf erhöhen, der laut Fraktionschef Werner Müller „zu 90 Prozent” Nutznießer des neuen Foyers der Dreifachhalle sein wird: War bislang vorgesehen, dass der TuS zehn Prozent der Baukosten von 150.000 Euro plus 1.000 Euro für eine neue Beschallungsanlage übernimmt, will die CDU nun eine deutlich höhere Mitfinanzierung erreichen. In welcher Größenordnung dies geschehen soll, bleibt Verhandlungen mit dem Verein vorbehalten.

Fast schien es, als würde die zwei Tage vorher im Sportausschuss geführte Diskussion ihre Wiederholung finden. Denn im gleichen Zuge lehnte die CDU den Antrag der SPD ab, den Turnverein Krombach mit weiteren 50.000 Euro von den Kosten für die Kleinsportanlage an der Wildenburger Straße zu entlasten. Der TV trägt derzeit 47 Prozent des Aufwandes (von 210.000 Euro), ist aber auch Eigentümer des Platzes.

Kompromissvorschlag des Bürgermeisters
Werner Müller bestand darauf, dass es gültige Verträge zwischen Stadt und Verein gibt. Doch die SPD sah die Klage des TV Krombach als gerechtfertigt an, angesichts der deutlich geringeren Beteiligung anderer Sportvereine an den Umbaukosten von ihnen genutzter Anlagen. SPD-Sprecher Karl-Heinz Schleifenbaum nannte beispielhaft die drei Vereine, die mit je fünf Prozent zu den Kosten der Sanierung des Sportplatzes Eichen herangezogen werden. Als das Krombacher Schulgrundstück verkauft wurde, sei versäumt worden, dem Verein Ersatz zu bieten: „Der alte Tennenplatz wäre noch viele Jahre benutzt worden.” Auch Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne) sah, dass der TV Krombach durch die Stadt in „Schieflage” geraten sei.

Bürgermeister Rudolf Biermann (CDU) indes legte einen Kompromissvorschlag vor. Demnach würde der Verein durch Übernahme von jährlichen Zins- und Tilgungsleistungen durch die Stadt so weit entlastet, dass unter dem Strich noch 24 Prozent Eigenanteil übrigbleiben.

Abgelehnt wurde der Vorschlag der Grünen, 40 000 Euro für den Bau von Radwegen im Haushalt vorzusehen. Zurückgestellt wurde ein Antrag der SPD, die für Reparaturen städtischer Straßen vorgesehenen 68 000 Euro um 50 000 Euro aufzustocken. Ebenfalls im Rat wird geklärt, was es kostet, die Flutlichtanlage am Sportplatz Eichen so zu dämmen, dass das Umfeld nicht belastet wird. Das war ein Vorschlag der Grünen. Am Ende votierten CDU und FDP für den Haushalt, während SPD und Grüne dagegen stimmten.