01.09.2009

TuS gegen Europapokalsieger

DHB-Pokal: Bundesliga-Absteiger TuSEM Essen Gast am 23. September

Auch mit DHB-Schiedsrichtern gerne auf Diskussionskurs:
Ferndorfs Trainer Casav Dincic (Bildmitte)
mit dem Schiedsrichtergespann Gerhard/Küsters
am Samstagabend in Kreuztal. Foto: rita

geo Ferndorf. Der THW Kiel ist es nicht geworden, ein anderer Bundesligist kommt ebenfalls nicht zur 2. DHB-Pokalrunde nach Ferndorf bzw. Kreuztal. Trotzdem freut sich der heimische Handball-Regionalligist über die gestrige Auslosung beim Deutschen Handball-Bund in Dortmund, denn die Ferndorfer genießen in der 2. Runde am 23. September (Mittwoch) Heimrecht gegen den ehemaligen Europapokalsieger und aktuellen Erstliga-Absteiger TuSEM Essen. Die Partie in der Sporthalle Stählerwiese wird um 20 Uhr angepfiffen.

„Trotz der nun schon zweiten Insolvenz in der Vereinsgeschichte gehört der TuS Essen-Margarethenhöhe zu den großen Namen im deutschen Handball. Das ist ein attraktiver Gegner, und obendrein muss man erst einmal abwarten, wie die völlig neuformierte Mannschaft in der 2. Bundesliga Fuß fasst“, meinte Abteilungsleiter Harald Münker gestern in einer ersten Stellungnahme. Auch Trainer Caslav Dincic sieht sein Team nicht ganz chancenlos, wenngleich man auch im Vorjahr gegen einen Zweitligisten (TuRu Düsseldorf) in der 2. Pokalrunde ausschied. Allerdings erwiesen sich die Landeshauptstädter dann im weiteren Saisonverlauf als so stark, dass sie sich für die 1. Bundesliga als Meister der 2. Liga Süd qualifizierten. In der 1. Runde besiegten die Essener am Samstag nach einem lange ausgeglichenen Match den Ferndorfer Klassen- rivalen VfL Eintracht Hagen mit 29:23 (12:12). Dabei setzte sich der Zweitligist erst in den letzten Minuten entscheidend ab. Aus der 3. Liga West sind neben Ferndorf noch der TuS Wermelskirchen und LIT Nordhemmern/Mindenerwald (Freilos in Runde 1) im Wettbewerb vertreten.

Auch Essen startet am Samstag in der 2. Bundesliga in die neue Saison und muss beim Ferndorf noch bestens bekannten Aufsteiger TV Korschenbroich antreten. Der TuS beginnt die Drittliga-Saison bekanntlich gegen HSG Lemgo 2., das im DHB-Pokal dem Zweitligisten SV Post-Schwerin 26:35 unterlag, dabei aber auch bis zur 52. Minute nur knapp zurücklag.

Für die neue Saison wartet der TuS bereits jetzt mit einem Rekord auf: 600 Dauerkarten (incl. Sponsorenkarten) wurden verkauft (Vorjahr: 470). Um dem zu erwartenden Ansturm gerecht zu werden, laufen derzeit Gespräche mit der Stadt Kreuztal, um evtl. über weitere Bänke aus anderen Hallen wenigstens den Komfort für die Zuschauer zu erhöhen, die im Innenraum Platz suchen müssen. Begrüßen wird man am Samstagabend mit dem neuen Bürgermeister Walter Kiß auch einen Ferndorfer, der bereits seit Jahren zum Stammpublikum bei den TuS-Heimspielen gehört.

 

TuSEM Essen in Stichworten

Erfolge: Deutscher Meister 1986, 1987, 1989; Deutscher Pokalsieger 1988, 1991, 1992, Europapokalsieger der Pokalsieger 1989, Euro-City-Cup-Sieger 1994, EHF-Cup-Sieger 2005.

Jüngste Vereinsgeschichte: Zur Saison 2005/06 wurde Essen wegen finanzieller Probleme keine Lizenz für die 1. Bundesliga erteilt und der Verein nach 26 Jahren ununterbrochener Bundesligazugehörigkeit als Gewinner des EHF-Pokals in die Regionalliga zurückgestuft. Dort gelang dem TuSEM Essen mit 63:1 Punkten der Aufstieg in die 2. Liga Süd,. Nach dem Titelgewinn in der 2. Bundesliga Süd am 19. Mai 2007 mit einer Bilanz von 52:16 Punkten spielteEssen in der Saison 2007/08 wieder in der 1. Handball-Bundesliga, wo er in der Relegation gegen die HSG Düsseldorf den Klassenerhalt schaffen konnte. Am 4. November 2008 stellte der Verein erneutn einen Insolvenzantrag, stand damit als Zwangsabsteiger aus der 1. Bundesliga fest, spielte die Saison aber noch zu Ende.

Bekannte Handballer: Jochen Fraatz, Dirk Rauin, Thomas Springel, Thomas Happe, Mark Dragunski, Martin Schwalb, Stefan Hecker, Jörn-Uwe Lommel, Oliver Roggisch, Alexander Tutschkin, Dmtri Torgowanow, Oleg Velyky.

Aktueller Trainer: Krzysztof Szargiej (Polen)