16.04.2010

„Täler-Lösung ist vernünftig“

Kreuztal ♦ U-3-Betreuung: Konzept wächst
Anbau für „Hessengarten“ / Kirche bietet OT an

Der städtische Kindergarten Hessengarten soll U-3-tauglich ausgebaut werden. Die Drei-Gruppen-Einrichtung könnte dann bis zu 22 Plätze für unter Dreijährige anbieten – zehn über den Gruppentyp II (null bis drei Jahre) und zwei mal sechs Plätze über Typ I (zwei bis sechs Jahre). Foto: nja

Neun städtische Kitas erhalten im kommenden Kindergartenjahr Hauswirtschaftskräfte.

nja ♦  Die Idee, beim Ausbau der Betreuung von unter Dreijährigen in den Kreuztaler Kindertageseinrichtungen in jedem Tal einen Schwerpunkt zu setzen, analog z. B. zur Etablierung von Offenen Ganztagsgrundschulen, kam gestern im Sozialausschuss gut an. Die Stadt möchte dabei auch alle freien Träger mit einbinden und so versuchen, den Gruppentyp II (Kinder im Alter von null bis drei Jahren) auf einige wenige Einrichtungen zu konzentrieren, während in den übrigen Einrichtungen die U-3-Betreuung über den Gruppentyp I (Zwei- bis Sechsjährige) realisiert werden könnte. „Die Täler-Lösung unter Einbindung aller Träger ist vernünftig“, befand Helmut Nölling (SPD).

Das Gesamtkonzept für den U-3-Ausbau am Fuße des Kindelsbergs ist in Arbeit und wird die Rathauscrew noch etliche Wochen beschäftigen. Gestern wurden erste Zwischenergebnisse präsentiert. Amtsleiter Dieter Loske betonte, dass keine Kita nur U-3-Betreuung anbieten solle. Dies solle immer eines von mindestens zwei Angeboten sein. Und: Sollte ein freier Träger Interesse daran bekunden, wolle die Stadt sich zurückhalten.

Der Ausbauplan sieht vor, dass in Kreuztal bis 2013 insgesamt 198 Plätze für Unterdreijährige geschaffen werden. Von den 94 Plätzen der freien Träger sind 16 im Familienzentrum Fellinghausen der ev. Kirchengemeinde Kreuztal vorgesehen: zehn Plätze über Gruppentyp II und sechs über Typ I. Um dies zu realisieren, muss aber angebaut – und somit investiert werden. Der Sozialausschuss signalisierte gestern grünes Licht, den üblichen Trägeranteil, 10 Prozent der förderfähigen Kosten, zu übernehmen – mehr aber auch nicht.

Als gesichert darf angesehen werden, dass der städtische Kindergarten Hessengarten U-3-Schwerpunkt für Kreuztal-Mitte wird. Auch hier muss investiert und angebaut werden. Frieder Bosch vom Hochbauamt stellte eine – vorläufige – Planung vor, die in diesem und im nächsten Jahr Realität werden könnte und wohl 350 000 Euro „schlucken“ wird.

Die Drei-Gruppen-Einrichtung könnte bis zu 22 Plätze für Kinder unter drei Jahren anbieten – zehn im Typ II und zwei mal sechs im Gruppentyp I. Geplant sind vor allem die Etablierung eines U-3-Zimmers im südlichen Gruppenraum plus Schlaf-, Ruhe- und Pflegebereich, eine Ausgabeküche in der jetzigen Küche, ein Speiseraum im heutigen Multifunktionsraum und ein neuer Personalraum. Im zweiten Bauabschnitt würden zwei weitere Gruppennebenräume entstehen. Für den Kindergarten Osthelden zeichnet sich übrigens eine Küchen-Lösung: Die Stadt darf die DRK-Küche für die Mittagsverpflegung des Nachwuchses nutzen und wird laut Bürgermeister Walter Kiß rund 10 000 Euro in die Modernisierung des Equipments investieren.

A propos „Mahlzeiten“: Die Kitas Kunterbunt, Regenbogen, Langenau, „Knirpse“, Fritz-Erler-Siedlung, Hessengarten, Littfeld, Osthelden und Zum Wäldchen sollen – so die gestrige Empfehlung – ab 1. August und zunächst bis Ende des Kindergartenjahrs 2010/11 Hauswirtschaftskräfte beschäftigen dürfen – zwischen einer und zwei Stunden am Tag, je nach Bedarf. Zur Auswahl des Personals sollten die Kindergärten, wenn möglich, eine geeignete Person aus der Elternschaft gewinnen, hieß es.

Und noch eine Neuigkeit wurde gestern verkündet: So hat die ev. Kirchengemeinde Ferndorf der Stadt angeboten, den früheren Jugendtreff OT umzubauen und der Stadt anschließend für zwei neue Kita-Gruppen zu vermieten. „Inwieweit dies passt, muss noch geklärt werden“, sagte Bürgermeister Kiß – auch mit Blick auf die ungeklärte Zukunft der Kindelsbergschule.