12.05.2010

TuS Ferndorf: Mit den vier Neuen direkt in die Vorbereitungs-Phase

Nach der Saison ist vor der Saison. Zumindest auf die künftigen Drittliga-Handballer des TuS Ferndorf trifft das nach dem letzten Spiel der alten Regionalliga-Saison zu. Denn bis Ende Juni wird Trainer Caslav Dincic seine Männer noch zwei Mal wöchentlich zu Übungseinheiten zusammentrommeln. Mit dabei sein werden schon beim nächsten Mal die vier Neuzugänge Peter Dettling (VfL Fredenbeck), Christian Stelzenbach (TV Hüttenberg), Max Hamers (TuS Wermelskirchen) und Christian Rommelfanger (TV Korschenbroich). Das Quartett wurde am Montagabend im Clubraum des TuS Ferndorf schon mal vereint.

Neben den Wünschen und Vorstellungen der vier Neuen blickten Manager Harald Münker und Coach Dincic schon mal über den Tellerrand hinaus. Im Hinblick auf zu erwartende schwere Zeiten in der neuen dritten Liga, deren Einteilung der Deutsche Handball-Bund (DHB) am 17. Mai bekannt geben wird, erwarten die Verantwortlichen beim TuS - und nicht nur dort, sondern in der gesamten Liga - ein "Hauen und Stechen". Denn nach der nächsten Spielzeit, die am zweiten September-Wochenende beginnt, steigen alle Mannschaften ab Platz neun der dritten Liga ab, da die zweite Liga im übernächsten Jahr eingleisig wird und auch dort vermehrter Abstieg ansteht.

Zwei der vier Neuzugänge des TuS, die beiden Christians, Stelzenbach und Rommelfanger, kommen aus der zweiten Liga. "Dort werden in der nächsten Spielzeit die Strukturen noch professioneller werden. Da kann man Beruf und Handball nicht mehr vereinbaren." Rommelfanger, Bank-Kaufmann in Düsseldorf, und Stelzenbach, der in Gießen ab Sommer als Arzt arbeitet, sehen Ferndorf als eine Art "Zwischending" zwischen dem Vollprofitum in Liga eins und zwei und dem Unterbau in Liga drei. "Hier wird Handball gelebt", sind beide überzeugt von Umfeld, Publikum und Mannschaft.

Der hier schon vorgestellte Linkshänder Peter Dettling hatte beim TuS bereits einige Probetrainings-Einheiten absolviert und wurde direkt voll integriert. "Eine auch menschlich prima Truppe", weiß der Hesse, der in Gießen demnächst sein Studium vorantreiben wird. Ähnlich äußert sich auch der aus Wermelskirchen gekommene Torhüter Max Hamers. Der hatte bis zum letzten Regionalliga-Spiel mit seinem Team noch den Zweitliga-Aufstieg vor Augen, verspielte diesen aber wegen der Niederlage gegen Schalksmühle. "Auch bei einem Zweitliga-Aufstieg von Wermelskirchen wäre ich hierher gekommen", so Hamers.

Trainer Caslav Dincic spricht von einer "neuen Qualität" in seinen Reihen durch die vier Wunschspieler auf seinen Wunschpositionen. "Torwart, Rückraum links und rechts sowie Kreisläufer - das waren genau die Problem-Zonen der abgelaufenen Saison", so der serbische Coach gewohnt kritisch. "Wenn wir da stärker besetzt gewesen wären, hätte ich uns weiter vorne gesehen als nur auf Rang sieben." Er will mit dem TuS auf jeden Fall einen Schritt nach vorne machen, nichts mit dem Kampf gegen den (erneut) vermehrten Abstieg zu tun haben.

Die ersten Grundlagen dafür will Dincic noch vor den Sommerferien legen. Die bis Ende Juni anberaumten Trainingssitzungen sollen verstärkt dem Einüben von taktischen Dingen dienen, Spielzüge, die verinnerlicht werde sollen, werden auf dem Plan stehen, das bessere Kennenlernen der Neuen natürlich inklusive. Vier Wochen Urlaub heißt es dann im Juli, ehe am 25. die knapp siebenwöchige intensive Saisonvorbereitung los geht. Auch in Sachen Testspielen hat ein Umdenken stattgefunden. So sollen keine unterklassigen Gegner mehr in der Testphase als Partner in Frage kommen. "Am liebsten nur erste und zweite Liga", so Dincic. So wurde bereits mit Zweitligist Korschenbroich Kontakt aufgenommen - einen Termin allerdings gibt es noch nicht.

Fest steht jedoch, dass mit dem VfL Gummersbach der bergische Traditionsklub nach Kreuztal kommen wird. Die Fans sollten sich den 17./18. August schon mal frei halten, denn an einem dieser beiden Tage steigt dieser attraktive Test an der Stählerwiese gegen den Erstligisten. Die dritte Liga wird ihren Spielbetrieb am 11./12. September aufnehmen, Ende August steigt das noch auszulosende Erstrundenspiel im DHB-Pokal. All das erscheint noch weit weg, doch es heißt, parat zu sein, auf den Punkt topfit. Die Planung jedenfalls steht schon größtenteils. "Wir sind gewappnet", ist Manager Harald Münker überzeugt.