So weit ist der Verein einverstanden. Nur hat der Sportausschuss am Dienstagabend auf Antrag von Wolfgang Braukmann (SPD) die Vereinsbeteiligung mit der Auflage verbunden, dass 15 500 Euro – also zehn Prozent der Gesamtkosten – in Barmitteln fließen. Der TuS Ferndorf hingegen hat bislang zugesagt, sich größtenteils durch Preisnachlässe auf Handwerkerleistungen einbringen zu wollen. „Befreundete” Unternehmen wollen sie dem Verein einräumen.
Vorstandsbeschluss spricht dagegen
Dass es nach der Beschlussfassung vor der Tür des großen Saals der Weißen Villa laut herging, war daher nicht verwunderlich. TuS-Vorsitzender Frank Böcking und der Leiter der erfolgreichen Handball-Abteilung, Harald Münker, waren sich einig, dass diese Bedingung nicht zu erfüllen sei. Denn der TuS Ferndorf ist der Auffassung, nicht er allein sei Nutznießer eines vergrößerten Foyers. Laut Frank Böcking gebe es einen Vorstandsbeschluss, der eine hohe Barbeteiligung ausschließt: „Es ist eine städtische Immobilie.”
Architekt Horst Maginski hat die „befreundeten” Unternehmen dazu bewegen können, Zusagen in beträchtlicher Höhe zu machen. Es ist von Rabatten bis zu 30 Prozent die Rede. Um damit auf den geforderten Eigenanteil zu kommen, müsste jedoch rund die Hälfte der mit der Erweiterung verbundenen Arbeiten an diese Firmen vergeben werden.
Kleinere Gewerke „freihändig” vergeben
Dagegen stehen jedoch die Bestimmungen für öffentliche Aufträge - wenn auch Stadtbaurat Eberhard Vogel nicht ausschließen mochte, kleinere Gewerke „freihändig” zu vergeben. Einzelheiten aber soll der Haupt- und Finanzausschuss entscheiden. Michael Poser (Grüne) empfahl, die Foyererweiterung zurückzustellen. Bettina Siebel (CDU) schloss sich mit ihrer Fraktion der SPD an, forderte aber eine einheitliche Regelung für alle Vereine.
Stadtsportverbandsvorsitzender Han-Jörg Fries erinnerte an ein anderes Projekt: An der Sanierung des Sportplatzes Eichen seien die betroffenen Vereine nicht mit einem ähnlich hohen Anteil zur Kasse gebeten worden. Dass Kreuztal ein ansehnlicheres Foyer brauche, sei aber unbestritten: „In diesem Zustand stehen wir mit unserem Foyer landesweit nicht im oberen Drittel.” hn