31.01.2011

TuS Ferndorf verliert 27:29 in Wermelskirchen

Wermelskirchen. Mit 27:29 (10:13) erlitt der TuSc Ferndorf in der 3. Handball-Liga West am Sonntag seine erste Rückrunde-Niederlage und rutschte in der schiefen tabelle eine Position ab.

geo -  Der TuS Ferndorf hat die historische Chance nicht genutzt, um nach dem 18. Spieltag der 3. Liga alleine mit nur acht Minuspunkten, die schiefe Tabelle anzuführen. Stattdessen verlor das Dincic-Team vor 500 Zuschauern beim TuS Wermelskirchen mit 27:29 (10:13) und rutschte in der absoluten Tabelle sogar hinter Altenhagen/Heepen auf Platz 3 ab, durfte aber immerhin als kleinen Trost mit auf die Heimreise nehmen, dass auch Spitzenreiter Leichlinger TV in Ostwestfalen einen Zähler liegen ließ.

Rommelfangers Trikot gleich zerrissen
Dass der Gang durchs Bergische Land kein Spaziergang würde, war klar, steht doch dem Vizemeister der Vorsaison das Wasser bis zum Hals. Welche Gangart gewählt wurde, signalisierten die Gastgeber schon in der 2. Minute, als das Trikot Christian Rommelfangers schon einmal durch den Reißwolf gezogen worden war, und der TuS-Rückraumspieler das zerrissene Textil tauschen musste. Neun Zeitstrafen und ein Rote Karte gegen Kim Neuenkirchen nach Tätlichkeit gegen Rommelfanger dokumentierten die wilde Entschlossenheit der Hepp-Truppe, diese beiden Punkte unbedingt zu behalten.

Überzahlsituationen nicht ausgespielt
Und genau hier setzte die Kritik beim Ferndorfer Team ein, dass es bei der häufigen Überzahl versäumte, in Ruhe seine Vorteile in die nötigen Treffer umzuwandeln. Statt dessen standen drei verworfene Siebenmeter in der 1. Halbzeit auf den No tizzetteln und insgesamt nur zehn eigene Tore, Dass auch Ferndorfs Abwehr anfangs die richtigen Mittel einsetzte und in Max Hamers einen starken Torwart besaß, drückte sich in der Tatsache aus, dass die Gastgeber erst nach sage und schreibe 500 gespielten Sekunden zum ersten Torjubel gelangten. Doch was Wermelskirchen aus dem Rückraum versagt blieb, machten die routinierten Ex-Bundesliga-Profis Robert Heinrichs und Frank Berblinger mit all ihrer Erfahrung wett. Dass es dieses Gespann alleine auf 17 Torerfolge brachte, darunter zwei zirkusreife Rückhand-Schüsse Heinrichs ins Glück wurmte einen alten Fuchs wie Caslav Dincic besonders.

Dettlings vorentscheidender Fehlwurf
Freilich blieb die Partie über 60 Minuten sp spannend wie selten ein TuS-Spiel zuvor. Nach dem Pausenrückstand drehte man die Partie binnen sechs Minuten scheinbar durch einen 6:1-Zwischenspurt zum 16:14, aber die Hausherren waren keineswegs geschlagen und gingen in der 45. Minute zum 20:19 wieder in Führung. Kein Team setzte sich ab, Dennis Aust glich zum 26:26 aus. Bei eigener Überzahl dann vielleicht der entscheidende Fehlwurf: 58:13 zeigte die Hallenuhr an, als Peter Dettling bei eigener Überzahl zu früh aus dem Rückraum abschloss und so die Möglichkeit zum 28:28 sträflich liegen ließ. Auch Aust und Rommelfanger trafen danach nicht, Wermelskirchen hatte zwei wichtige und letztlich auch verdiente Punkte behalten. Ferndorfs Rückraum fand gestern Abend zu wenige Mittel gegen die robuste 6:0-Deckung, auch die rechte Angriffsseite blieb unter ihren Möglichkeiten.

17 Tore von Berblinger und Heinrichs
TuS Wermelskirchen: Mainka - Berblinger (9/2), Heinrichs (8), Schwolow (5), Küsters (3), Wozniak (2), Henkels (1), Hepp (1).
TuS Ferndorf: Hamers, Rottschäfer - Rommelfanger (7/1), Aust (6/1), Feldmann (5), Dettling (3), A. Sijaric (3), M. Sijaric (2), Hilger (1).