09.10.2011

Wieder ein Sieg im Uerdinger Bayer-Sportpark

SC Bayer Uerdingen - TuS Ferndorf 24:28 (12:16). Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass die Ferndorfer im Bayer-Sportpark nicht glänzten, aber mit 29:24 triumphierten und zwei verdiente Auswärtspunkte einfuhren. Mit einem Tor weniger auf der Abrechnung, aber einer Schippe spielerischem Glanz mehr wiederholte die Mannschaft die Auswärtsaufgabe Uerdingen am Samstagabend mit einem 28:24-Sieg erfolgreich.

Systemumstellung beflügelte Angriffsspiel
„Das war ein ähnliches Spiel heute, wir haben insgesamt eine gute Leistung gezeigt“, lobte Dincic seine Spieler, die vor allem in der ersten Hälfte ihre Qualitäten zeigten. Als Reaktion auf das Spiel gegen Varel stellte Dincic die Abwehr um, um keinen Spezialistenwechsel durchführen zu müssen. So deckte der wieder genesene Michael Feldmann auf Linksaußen, Alen Sijaric auf der Halbposition, auf der gegenüberliegenden Seite Carsten Lange und Dennis Aust. Und hinter „Geburtstagskind“ Christian Stelzenbach, der mit mittlerweile 29 Jahren Erfahrung dem Uerdinger Angriff das Leben schwer machte, organisierte Jonas Faulenbach als Libero die 3:2:1-Deckung.

 „Er hat hinten gut gespielt heute, vorne nicht so“, lobte und kritisierte Dincic den Rückraum-Schlaks. Vorteil der Systemumstellung: Durch den nicht benötigten Wechsel konnte Ferndorf schneller aus der eigenen Abwehr in den Angriff umschalten. Das funktionierte bestens, die Gäste fanden zu ihrem zuletzt vermissten Tempohandball. Und auch die Rückraumspieler strahlten gegen die kompakte Uerdinger 6:0-Deckung, bisher das Prunkstück der Liga, die benötigte Torgefahr aus. Das lag dabei nicht nur daran, dass Feldmann wieder die Regie führen konnte: „Die anderen Spieler haben auch einfach eine andere Einstellung gezeigt“, so Dincic.

Die Ferndorfer, bei denen Mario Allendörfer grippekrank passen musste, ansonsten aber alle Spieler (bis auf „US-Boy“ Kai Rottschäfer) zur Verfügung standen, mussten nur beim 1:0 für Uerdingen einem Rückstand hinterherlaufen. In der Folge übernahm der TuS die Regie, setzte sich schnell auf 5:2 ab. Über 11:8 und 14:10 erspielte Ferndorf sich eine 16:11-Führung, die Uerdingen per Kempa-Trick kurz vor Abpfiff auf vier Tore reduzieren konnte.

Auch auf der Tribüne hatte Ferndorf Vorteile: Die knapp 60 mitgereisten Zuschauer, darunter auch Christian Rommelfanger, der nach dem Spiel auf Stippvisite bei seinen Kollegen in der Kabine gesichtet wurde, sorgten für lautstarke Unterstützung. In der 47. Minute führte Ferndorf mit 24:18, aus dem Rückraum sorgten Dettling und Feldmann für einfache Torerfolge. Nach dem 26:22 für Ferndorf verkürzten die Gastgeber noch einmal bis auf zwei Tore Differenz. Gut für Ferndorf, dass Max Hamers, der 60 Minuten zwischen den Ferndorfer Pfosten stand, in dieser Phase zwei wichtige Bälle parierte.

Ferndorf klettert in der Tabelle auf Platz acht
Uerdingens Trainer Jörg Förderer, der mit seinem Einsatz am Spielfeldrand gefühlte drei Kilo verlor, stellte in den Schlussminuten auf offene Manndeckung um. Doch Michael Feldmann nutzte die Lücken zum Gegenschlag, den Endstand besorgte Mirza Sijaric über die Außenposition. Somit haben die Ferndorfer nach dem Heimdebakel gegen Varel wieder ihr anderes Gesicht gezeigt und in der Tabelle mit 7:5 Punkten als Achter wieder ein positives Punktekonto. Ein wichtiger Auswärtserfolg der Ferndorfer: Denn mit dem OHV Aurich und dem OSC Rheinhausen warten in den kommenden 14 Tagen zwei weitere schwere Auswärtsaufgaben auf die Mannschaft von Caslav Dincic.