07.09.2012

17 542 Unterschriften für Kredenbacher Klinik

Kredenbach. 17 542 Unterschriften für den Erhalt des Akutkrankenhauses Kredenbach mit seiner chirurgischen Abteilung: 250 Menschen waren am Freitagnachmittag dabei, als Kreuztals früherer Bürgermeister Rudolf Biermann in seiner Rolle als Vorsitzende des Bürgerforums den Karton mit den mehr als 1100 Namenslisten übergab.

17 542 Unterschriften für den Erhalt des Akutkrankenhauses Kredenbach mit seiner chirurgischen Abteilung: 250 Menschen waren am Freitagnachmittag dabei, als Kreuztals früherer Bürgermeister Rudolf Biermann in seiner Rolle als Vorsitzende des Bürgerforums den Karton mit den mehr als 1100 Namenslisten übergab.

Christoph Meyer, Vorsitzender des evangelischen Krankenhausvereins, nahm den vielfachen Appell an die Diakonie entgegen, das Krankenhaus an die SMS Group zu verkaufen. Meyer, der selbst Pfarrer in Kredenbach und Krankenhauspfarrer war („Mein Herz schlägt für dieses Haus“), bemühte sich, die versammelten Menschen für das Konzept der Diakonie zu gewinnen. Es decke sich „in den meisten Einzelheiten mit Ihren Wünschen“. Experten müssten prüfen, ob die chirurgische Tag- und Nachtversorgung doch noch erhalten werden könne. Grundlage dafür, so Meyer, sei die von der SMS Group bekundete Bereitschaft, in das Haus zu investieren.

Appell an SMS und Heinrich Weiss
„Danke, dass Sie den Mut gefunden haben, zu uns zu sprechen“, sagte Rudolf Biermann dem Abgesandten der Diakonie, der von den Verwaltungsratsmitgliedern Christoph Buch und Hans-Werner Schmidt begleitet wurde. „Aber“, so Biermann weiter, „wir werden auf diesem Weg keinen Konsens finden.“ Mit lauten „Pfui“- und „Lügner“-Rufen und Trillerpfeifen hatten die Demonstrierenden auf Meyers Ausführungen geantwortet.

Biermann richtete einen Appell an die SMS und deren Inhaber Heinrich Weiss: „Lassen Sie uns mit der Diakonie nicht im Stich. All unsere Hoffnungen liegen in Ihren Händen.“ Ähnlich äußerte sich Harald Afholderbach als Sprecher der Mitarbeitervertretung: „Nur mit der Hilfe von Heinrich Weiss und der SMS Siemag sehen wir eine Chance.“ Unterstützung fand das Bürgerforum bei Hilchenbachs Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab: „Die Lösung liegt seit mehr als einem halben Jahr auf dem Tisch.“ Dass die Diakonie sich einem Verkauf verschließe, sei „im Grunde genommen unverständlich“. SPD-Bundestagsabgeordneter Willi Brase forderte die Diakonie auf, „ohne Vorbedingungen mit SMS zu verhandeln.“

Der frühere Kredenbacher Chefarzt Dr. Günter Brand warnte davor, das Krankenhaus in ein „Altenzentrum mit angeschlossener Geriatrie“ umzuwandeln. „Es ist an der Zeit, dass man sich einigt“, sagte Dr. Brand. Der Abbau habe schon begonnen: So sei ein Rettungswagen mit einem Patienten mit Blinddarmentzündung abgewiesen worden, „weil kein Chirurg im Haus war“.