25.03.2012

Das Tor zur 2. Liga ist jetzt offen!

Wermelskirchen. Tabellenführer TuS Ferndorf hat in der 3. Handball-Liga West auch das Topspiel beim Tabellenvierten TuS Wermelskirchen mit 33:31 knapp gewonnen und dabei von der schwächelnden Konkurrenz profitiert.

geo - Es war nicht der spielerische Glanz, der so sehr beeindruckte. Auch nicht das handballerische Können dieses oder jenes Spielers. Es war das Gesamtpaket, das die Spieler von Trainer Caslav Dincic auch im Spitzenspiel der 3. Handball-Liga West schnürten, um beim TuS Wermelskirchen mit 33:31 (16:16) einen wegweisenden Auswärtssieg zu feiern. 17 Male in Folge sind die Ferndorfer jetzt ungeschlagen, wobei wir das gewertete Spiel gegen Lemgo außen vor lassen. Ach ja: Lemgo 2.! Die Ostwestfalen leisteten sich bei der HSG Varel-Friesland eine 24:29-Auswärtsniederlage und liegen damit nun schon drei Punkte hinter dem amtierenden Meister und abermaligen Tabellenführer zurück. Sechs Spieltage vor Schluss der Spielzeit kommt niemand mehr an der Erkenntnis vorbei, dass das Tor zur 2. Handball-Bundesliga offen steht!

Feldmann am Daumen verletzt
Beim gleichen Gegner in Varel hatte Ferndorf kürzlich noch gewonnen, insgesamt nun schon zum dritten Male in Folge mit zwei Treffern Vorsprung. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn das teils überharte Match im Bergischen Land verriet nicht nur den mächtigen Kampfgeist, mit dem die Ferndorfer Mannschaft ausgerüstet ist sondern auch ein gehörige Portion Cleverness, die man braucht, um eigene Schwächen zu übertünchen und am Ende immer noch als Sieger dazustehen. Denn Mängel sind unverkennbar, genauso die enorme Beanspruchung der Spieler aufgrund von Verletzungen in den letzten Wochen. Auch in Wermelskirchen trafen die Linkshänder im Rückraum, Peter Dettling und Carsten Lange, wieder je nur einmal. Auch in Wermelskirchen musste Kapitän Michael Feldmann über weite Strecken des Spiels ersetzt werden, da er sich schon in der Anfangsphase der Partie eine Kapselverletzung am Daumen der Wurfhand zugezogen hatte.

Sijaric fing Tebbe ein
Das erklärte vielleicht auch, wieso die Gäste nach einem 4:2-Blitzstart von den Gastgebern "eingefangen" wurden, die dann ihrerseits mit 8:7 erstmals in Führung gingen und diese zum zwischenzeitlichen 12:9 einmalig auch auf drei Treffer ausbauten. Vor allem Linkshänder Lukas Tebbe, traf, wie er wollte - bis er auf einen ebenbürtigen Gegner traf. Denn Mitte der 1. Halbzeit brachte Trainer Caslav Dincic Alen Sijaric ins Spiel - vor allem um die Kreise Tebbes einzuengen, von dem vor allem in der 2. Halbzeit dann auch tatsächlich nicht mehr viel zu sehen war. "Ali" Sijaric steuerte zudem auf Linksaußen noch drei blitzsaubere Treffer bei - nie war er so wertvoll wie heute!

Rote Karte gegen Wozniak
Die Hauptangriffslast lag beim TuS aber wieder einmal auf den jungen Schultern von Jonas Faulenbach und Julian Schneider, die aus dem Feld heraus die jeweils meisten Tore für ihre Mannschaft erzielten. Vor allem Schneider aber musste in der 2. Halbzeit, als es teils sehr ruppig zuging, eine Menge einstecken. Eine dieser üblen Attacken führte schließlich zur Roten Karte gegen Wermelskirchens Rückraum-Hünen Martin Wozniak. Und schließlich war da auch noch Christian Stelzenbach, dem als einzigem nicht einmal der Hauch einer Atempause vergönnt war. Dementsprechend "platt" fiel der TuS-Kreisläufer, der zudem noch drei teils phantastische und überaus wichtige Treffer erzielt hatte, hernach in den Mannschaftsbus.

Schneider setzte den Schlusspunkt
Kurz vor Ende der 1. Halbzeit war den Nordsiegerländern zum 16:16 wieder der Ausgleich gelungen. Ferndorf ging in der 2. Halbzeit sofort in Führung, konnte sich aber nie wirklich absetzen. Im Gegenteil, Wermelskirchen glich zum 28:28 noch einmal aus. Aber es gehört eben zum "Cleverle-Paket", dass sich die Dincic -Truppe nie aus der Fassung bringen ließ und jede taktische Variante von Trainer Lars Hepp null Wirkung zeigte. Dennis Aust warf das 32:20, aber es gab noch einen Siebenmeter, den Frank Berblinger 16 Sekunden vor Schluss verwandelte. Dincic ließ ein paar Sekunden laufen und zog dann die "Karte". Danach behielt der TuS die Übersicht, und Julian Schneider setzte den umjubelten 33:31-Schlusspunkt.

TuS Ferndorf: Hamers, Rottschäfer - Faulenbach (6), Hilger (6/4), Schneider (5), Aust (5/2), Feldmann (3/2), A. Sijaric (3), Stelzenabch (3), Dettling (1), Lange (1).