26.01.2012

Filmemacher aus Kreuztal hat Oscar-Nominierung knapp verpasst

Kreuztal/Stuttgart. Es hat leider nicht geklappt: Der aus Kreuztal stammende Dokumentarfilmer Torsten Truscheit (45) und seine Co-Regisseurin Ana R. Fernandes (39) sind mit ihrem Doku-Kurzfilm „Das Rauschen des Meeres“ nicht für den Oscar-Wettbewerb nominiert worden.

Doch immerhin waren sie mit ihrem 26 Minuten langen Film auf 35-mm-Format aus 107 Bewerbern unter die letzten zehn gekommen, die an drei Orten „gescreent“, also vor fachkundigem und stimmberechtigtem Publikum vorgeführt wurden. Truscheit und Fernandes erzählen die Geschichte von einem Flüchtling, der in einem deutschen Abschiebegefängnis auf die Rückführung in sein Heimatland wartet. Einer seiner Bewacher kümmert sich um ihn.

In den letzten Wochen hatten Torsten Truscheit und Ana Fernandes, die beide ehemalige Studenten der Uni Siegen sind und an der Filmakademie in Ludwigsburg ein Filmstudium absolvierten, einige Hoffnung darauf gesetzt, auch noch die letzte Hürde zu nehmen. Doch die Juroren legten sich auf nur fünf Filme der zehn verbliebenen Wettbewerbsbeiträge fest.

Torsten Truscheit nicht enttäuscht
Torsten Truscheit ist nicht enttäuscht – aber: „Es ist, wie wenn man bei der Weltmeisterschaft im Endspiel steht und es halt doch nicht klappt. Aber wenn ich das Niveau drumherum sehe, dann ist es eine Ehre, dabei gewesen zu sein.“ Weiter werden er und Ana Fernandes daran arbeiten, die Filme zu machen, „die uns wichtig sind – mit den Themen, die uns auf den Nägeln brennen“. Daher gebe diese Nominierung enormen Rückenwind.

Für neues Projekt fehlt noch Geld
Für den geplanten Langspielfilm „The Black Lords“ um eine afrikanische Golfmannschaft stehe das Konzept bereits, es fehlten nur noch finanzielle Mittel: „Natürlich wäre es mit der Nominierung leichter geworden“, sagte Torsten Truscheit. Dennoch gibt es in der Kategorie Live-Action-Kurzfilme einen deutschen Bewerber um die begehrte Trophäe: den Hamburger Nachwuchsregisseur Max Zähle mit seinem Kurzspielfilm „Raju“, den Torsten Truscheit unlängst auch selbst gesehen hat und den er hervorragend findet.

Anm. der Red.: Torsten Truscheid stammt aus Ernsdorf, sein Vater Betrieb bis vor kurzem in Ferndorf ein Firma für Rollobedarf.