10.11.2013

Beharrlichkeit zieht Löwen den Zahn

Kreuztal. Es war ein hartes Stück Arbeit für den TuS Ferndorf. Am Ende stehen nach dem 30:26 (15:14) aber zwei verdiente Punkte für den Tabellenführer der 3. Handball-Liga gegen die Löwen aus Duisburg, die dem Team von Trainer Erik Wudtke bis in die Schlussphase hinein die Zähne gezeigt hatten. Bis zur 55. Minute wussten die 900 Zuschauer in der Sporthalle Stählerwiese nämlich noch nicht, in welche Richtung das Pendel ausschlagen würde.

Da hieß es 26:26 und die Gäste waren drauf und dran, dem TuS in eigener Halle erstmals in dieser Saison den Zahn zu ziehen. Doch sie schafften es nicht mehr, die über weite Strecken offenbarte Zielstrebigkeit im Angriff ins Ziel zu bringen. Die Duisburger hatten ihr Pulver verschossen. Die Beharrlichkeit des TuS zwang die Löwen letztlich in Knie, die sprichwörtliche Fitness des Teams gab es Ausschlag. Dem Führungstreffer von Simon Breuer (57.) ließ der am Samstag überragende Alen Sijaric das 28. Tor folgen, ehe erneut Breuer und Bennett Johnen den Rest erledigten.

„Ich habe immer gesagt“, so Erik Wudtke, „dass diese 3. Liga kein Wunschkonzert ist. „Hier gibt es kein Fallobst. Und wir tun gut daran, das in aller Bescheidenheit zu beachten.“ Der Coach hatte bemängelt, dass der Fehler vor allem im zu zaghaften Verhalten in der Offensive lag. „Ich habe das konsequente Spiel im Eins gegen Eins am gegnerischen Kreis vermisst“, so Wudtke weiter. Zumindest so lange, bis er Julian Schneider tief in der zweiten Hälfte ins Spiel brachte. Der sorgte für diesen Tick Aggressivität mit seinem unbändigen Zug in die Duisburger Abwehr. Genau dahin, wo es weh tut. Und so lag er auch einige Male mit schmerzverzerrtem Gesicht im Kreis, oft rüde gestoppt.

Bezeichnenderweise fiel an diesem bewegten Kreuztaler Abend die Entscheidung von der Außenposition. Auf dem linken Flügel agierte Alen Sijaric mit einer Sicherheit und Ruhe im Abschluss, die seinen Nebenleuten gerade im Spielaufbau oft abging. Da wurde der Ball viel zu oft einfach weg geworfen, dem Gegner in die Arme gespielt. Alen stahl seinem Bruder Mirza, der oft das Spektakuläre versucht, die Show. „Ich hoffe, er wird es dem Ali verzeihen“, scherzte Trainer Wudtke in Richtung Bank, wo Mirza den Taten seines Bruders zusehen und diesmal gar nicht mitmischen durfte.

Sieben Feldtore, sechs davon vom Flügel, sprechen für sich. Außerdem gab er der oft etwas schlampig agierenden Deckung in schwierigen Situationen Halt. Die hatte ungewohnte Schwächen gezeigt gegen das schnörkellose Duisburger Spiel. Das kam fast ohne Rückraum über die Runden, stieß immer wieder in die Lücken rund um den Kreis vor. Hier hatte es der TuS allzu lange mit einer zu offensiven Deckungsvariante versucht. Am Ende war den Löwen dann die Luft ausgegangen. Ende gut, alles gut.