09.02.2013

TuS Ferndorf kann Prskalo einsetzen

Ferndorf. Das wird eine Punktlandung! Gerade noch rechtzeitig zum Start in die Rückserie der 2. Handball-Bundesliga erteilte die Deutsche Handball Liga (HBL) dem TuS Ferndorf am Freitag die Freigabe für Neuzugang Davorin Prskalo (HG Saarlouis).

geo - Damit belohnte der Verband indirekt auch die intensiven Bemühungen von Trainer und Vorstand, die nicht unerheblichen Formalitäten beim Wechsel des Rechtshänders ins Siegerland insbesondere in Sachen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zum Abschluss zu bringen. Die frohe Kunde aus der HBL-Zentrale in Dortmund macht die Aufgabe des TuS am Samstagabend (20 Uhr) in der Halle am Viadukt in Bietigheim-Bissingen indes nicht leichter, denn ganz gleich ob mit oder ohne Verstärkung sind die Rollen klar verteilt: der Tabellensiebte aus dem Schwabenland (21:15 Punkte), der schon das Hinspiel in Kreuztal zum Saisonauftakt mit 33:24 überdeutlich gewann, ist der klare Favorit gegen den auf Abstiegsplatz 18 stehenden Neuling aus Ferndorf (10:26)!

Wechsel in neue Arena
Für die Bietigheimer, die nur noch bis zum Sommer von Trainer Jochen Zürn gecoacht werden, ist das Spiel in der Viadukthalle auch eine Zäsur, denn die nächste Heimpartie in zwei Wochen gegen Sarlouis findet in der nagelneuen EgeTrans-Arena in Bietigheim-Bissingen statt, die Platz für 4500 Zuschauern bietet und erst im Dezember nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Allerdings ist das neue Domizil vorrangig dem Eishockey-Sport gewidmet und dient als neue Heimstätte des Zweitliga-Spitzenreiters Bietigheim Steelers. Gerade in diesen Tagen erlangt die Arena bundesweite Beachtung, da das Olympia-Qualifikationsturnier mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft bis morgen in Bietigheim stattfindet. Nur am Samstag ist dort Ruhetag, dann sollen die Zuschauermassen nämlich zum Handball strömen, um einen weiteren Heimsieg ihrer Spielgemeinschaft zu feiern: von den bisherigen acht Begegnungen in Bietigheim gewannen die Hausherren sechs, spielten einmal unentschieden und verloren nur gegen den TV Hüttenberg (22:24).

Sieg in Hüttenberg weckte Geister
Schöne Überleitung natürlich, denn gegen jene Hüttenberger bescherte sich der TuS Ferndorf zum Ende der Hinserie mit einem verblüffenden Auswärtssieg am zweiten Weihnachtsfeiertag selber. Nicht zuletzt dieser Coup der Mannschaft von Trainer Caslav Dincic weckte noch einmal die Lebensgeister und animierte Vorstand, Spieler und Fans zu einer "Wenn-nicht-jetzt-wann-dann"-Haltung. Zwar liegt der Neuling weiterhin auf einem Abstiegsplatz und hat drei Zähler Rückstand auf die rettende 16. Position, doch auch in den letzten Spieljahren schlug die eigentliche Stunde des zweimaligen Westdeutschen Meister stets in der 2. Serie. Und nur eine Woche nach dem heutigen Auftritt in Bietigheim reist der ASV Hamm-Westfalen in die Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese- genau die rangieren nämlich derzeit noch auf der rettenden 16. Position.

Johnen und Lucas Schnedier fallen aus

Dennoch sind die Perspektiven für Trainer Dincic Samstagabend eher begrenzt. Vermutlich noch bis Ostern fällt Kreisläufer Bennet Johnen nach seinem Skiunfall aus, der eine überaus erfolgreiche Hinrunde gespielt hatte. Ihn ersetzen muss Moritz Barkow, im Notfall ferner Tim Hilger, der beim TuS bekanntlich so ziemlich alles spielt (außer Torwart). Auch Lucas Schneider muss wegen seiner Handverletzung noch passen, und ein dickes Fragezeichen steht hinter Mirza Sijaric, der nicht nur beruflich derzeit in Süddeutschland weilt sondern sich auch mit einer Zerrung plagt. Also schauen nun alle Augen auf Davorin Prskalo, den Dincic auch als Entlastung für Heider Thomas sieht. Beide spielen auf der gleichen Position, beide sind abwehrstark, doch in der Hinserie fehlten gerade dem langen Thomas in den letzten Spielminuten oft die paar "Körner", die man auf so hohem Niveau eben braucht, um mehr als nur vier Spiele zu gewinnen...