11.05.2014

Ferndorf in der Relegation gegen Springe

Der TuS Ferndorf geht in die Overtime der 3. Handball-Liga. Mit dem 32:27 (14:13)-Sieg im letzten Saisonspiel am späten Sonntagnachmittag gegen die Reserve des VfL Gummersbach haben sich die Akteure von Trainer Erik Wudtke die Relegationsspiele gegen die Handballfreunde Springe - das Hinspiel steigt am kommenden Freitag (20.15 Uhr) in Kreuztal - gesichert. Ob wirklich ein Platz in der 2. Liga zu vergeben ist, entscheidet sich nach der Lizenzierung durch die Deutsche Handball-Liga Ende Mai.

Die zweite Welle aus dem Oberbergischen war bei diesem Saisonkehraus alles andere als ein Sparringspartner.. "Wahrscheinlich hatten in der Anfangsphase einige durch die rührende Abschieds-Zeremonie noch Knoten in den Beinen", lächelte Wudtke über den stotternden Start. Er hatte mit Max Hamers, Tim Hilger, Carsten Lange, Dennis Aust und Mirza Sijaric fünf der sechs "Abgänger" auf die Platte gestellt. Lediglich Alen Sijaric saß zunächst auf der Bank. Mit den Klängen von "Time to say goodbye" hatte Roger Becker vor dem Anpfiff die Aufgabe übernommen, das Sextett, das an den Ferndorfer Erfolgen der vergangenen sechs, sieben Jahre maßgeblichen Anteil hatte, zu verabschieden. Minutenlange standing ovations machten deutlich, wie schwer es auch dem Publikum fällt, diese sechs Akteure ihren Weg gehen zu lassen.

Nun, die Mannschaft ließ zunächst den Gummersbachern zu viel Räume. Bis auf 7:3 setzten sich die jungen Gäste ab, ehe nach zwölf Minuten zur Jagd geblasen wurde. Mit dem 8:7 (20.) stellte David Breuer die erste Führung des TuS her. Den Zahn gezogen hatten die Ferndorfer den U 23-Handballern des Bundesliga-Dinos noch lange nicht. Mit 9:8 (21.) und 10:9 (24.) hatten die Gäste noch die Nase vorn, ehe ein Zwischenspurt den TuS durch Simon Breuer mit 14:12 in Führung brachte.

Auch nach der Pause war es über weite Strecken eine durchaus enge Angelegenheit. "So lange diese Gummersbacher nicht vier, fünf Treffer zurückliegen, kannst du nicht davon ausgehen, dass das Spiel gelaufen ist. Die beißen sich fest, sind hartnäckig", lobt Erik Wudtke die spielstarken VfL-Youngster, die bis zur 54. Minute beim 27:25 für den TuS das Spiel offen gestalteten. Erst jetzt taten sich nach Nachlässigkeiten Lücken im VfL-Gefüge auf, die zunächst der agile Julian Schneider mit einem Doppelschlag zum 28:25 und schließlich Moritz Barkow zum 30:26 in der 57. Minute nutzten. Jetzt war das Spiel gelaufen, der Sieg perfekt. Platz zwei war damit sicher - ein Zähler hätte an diesem frühen Abend bereits gereicht, um den SV Wilhelmshaven aus eigener Kraft auf Distanz zu halten. Letztlich hätte sogar bei einer Niederlage die Vizemeisterschaft besiegelt, da die Nordlichter in Krefeld über ein Remis nicht hinaus kamen.

"Wir sind Zweiter geworden, haben also unser Soll erreicht", zog der Trainer nach den 60 Minuten in Kreuztal eine erste Saisonbilanz. "Wir hatten als Ziel ausgegeben, unter die ersten Fünf zu kommen - und das haben wir locker geschafft. Am Abend werde man sich noch ein bisschen zusammensetzen, um die Spielzeit kurz Revue passieren zu lassen. Die verabschiedeten Spieler müssten ja jetzt noch mal ran in eigener Halle. Wudtke: "Da dauert das Abschied nehmen eben ein bisschen länger."

Ein Buch mit sieben Siegeln ist Relegationsgegner Handballfreunde Springe für den Coach nicht. "Wir haben bereits Video-Material gesichtet und können uns auf eine körperlich starke Mannschaft, die vor allem in der Abwehr über viel Qualität verfügt, gefasst machen."