22.03.2016

2. Handball-Bundesliga: Niederlage im Hexenkessel

Aue. Der TuS Ferndorf hält beim EHV Aue lange Zeit gut mit, unterliegt am Ende aber mit 24:28.

pm - Der Kampfgeist stimmte erneut – für etwas Zählbares reichte das jedoch diesmal nicht. Die personell arg gebeutelten Handball-Recken des TuS Ferndorf haben im Hexenkessel beim EHV Aue mit 24:28 (12:12) verloren und damit das perfekte Wochenende mit zwei Siegen verpasst. Trainer Michael Lerscht war dennoch zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. „Die Jungs kämpfen unfassbar und haben das Maximum herausgeholt, da kann ich niemandem einen Vorwurf machen“, konstatierte Ferndorfs Linienchef, der in Aue einen weiteren personellen Ausfall zu beklagen hatte. Kreisläufer Milasin Trivic fehlte wegen seiner Roten Karte aus dem Freitags-Spiel gesperrt und riss nach dem Kreuzbandriss von Andreas Heyme endgültig ein Loch auf dieser so wichtigen Position.

Ordentliche Leistung von Nachwuchsmann Mattis Michel
Ein Loch, das der TuS Ferndorf durch die Nachnominierung des Jugend-Nationalspielers Mattis Michel zu schließen versuchte. Der Nachwuchsmann machte seine Sache auch durchaus ordentlich, insgesamt litten aber besonders die am Freitag so starken Marijan Basic und Florian Baumgärtner unter dem personellen Aderlass am Kreis. „Unser Rückraum hatte heute weniger Platz und weniger freie Würfe, das hat man unserem Spiel angemerkt“, analysierte der Sportliche Leiter Mirza Sijaric.

Der TuS fand gut hinein in die Partie
Zu Beginn des Spiels war davon jedoch wenig zu sehen. Die Ferndorfer fanden vor 1250 Zuschauern in der Erzgebirgshalle gut in die Partie. Zwei Treffer des Rückraum-Riesen Baumgärtner, einer von Patrick Bettig – der TuS führte nach dreieinhalb Minuten mit 3:1. Aues Trainer Runar Sygtrygsson entschied sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt für einen Wechsel auf der Torhüter-Position und brachte Erik Töpfer – eine Maßnahme, die sich in der Folge schnell bezahlt machen sollte. Der 1,91-Meter-Mann musste sich zwar in den Anfangsminuten einem Siebenmeter von Dragos Oprea sowie Würfen von Kevin John, Daniel Mestrum und Lucas Schneider noch geschlagen geben, fand danach aber immer besser in die Partie und hielt am Ende überragende 41,7 Prozent der Ferndorfer Versuche. Ein Wert, an dem Nationaltorhüter Andreas Wolff seine Freude gehabt hätte. 

Ferndorfer Drei-Tore-Vorsprung schmolz dahin
Folgerichtig schmolz der Ferndorfer Drei-Tore-Vorsprung Stück für Stück dahin – nach 28 Minuten war erstmals nach Spielbeginn ein Unentschieden erreicht (10:10). Zwei Rückraum-Tore von Baumgärtner und Basic verhinderten zumindest, dass der TuS mit einem Rückstand in die Pause gegangen wäre. So wechselten die Teams beim Stande von 12:12 die Seiten. Aus den Kabinen kamen die Gastgeber dann mit weiterem Schwung und gingen kurz nach der Pause erstmals in Führung (13:12). 

„Messi“ avancierte zum besten Ferndorfer Schützen
Der Ferndorfer Rückraum fand nun immer wieder in Töpfer seinen Meister – und so sprang ein anderer in die Bresche. Linksaußen Daniel Mestrum, am Freitag über weite Strecken abgemeldet und mit nur einem Treffer, avancierte gestern Abend mit sieben Toren zum besten Ferndorfer Schützen und hielt seine Farben damit im Spiel. Dennoch konnte auch „Messi“ nicht verhindern, dass die Hausherren ihren Vorsprung nach 41 Minuten erstmals auf zwei Tore ausbauten (18:16).

Ferndorf schwanden die Kräfte
Dem TuS Ferndorf schwanden nun ein wenig die Kräfte und so zog der EHV Aue nach 48 Minuten auf drei Treffer (20:17), nach 52 Minuten gar auf fünf Treffer (23:18) davon – ein Schock, von dem sich die Mannschaft von Michael Lerscht in den folgenden Minuten nicht mehr zu erholen vermochte. Trotz großem Kampfgeist kamen die Gäste nicht mehr in Schlagdistanz und so geriet der Heimsieg der Mannschaft aus dem Erzgebirge nicht mehr wirklich in Gefahr. Kleiner als drei Tore (21:24 56.) wurde der Rückstand nicht mehr. In der weiterhin extrem spannenden 2. Bundesliga belegen die Nordsiegerländer nun mit 24 Zählern den 14. Platz, der Vorsprung auf HF Springe an Position 18 beträgt vier Zähler.